Landwirt Martin Kuttruff mit seinem E-Mobil sehr zufrieden / Als Solarstromproduzent wird daheim getankt

Von Klaus Spathelf

Donaueschingen. Sie kommen absolut leise daher, sind zusätzlich noch sparsam und sehen aus wie ganz normale Autos: Die neue Generation von Elektroaustos von Martin Kuttruff vom Ziegelhof in Donaueschingen.

Der 38-jährige Landwirt gehört zu den "alten Hasen", was die Elektromobilität betrifft. er hat nicht nur eine Fotovoltaikanlage mit einer Kapazität von 130 Kilowatt auf dem Dach seines Bauernhofes, Bereits im Jahre 2004 hat er sich für die Elektromobilität entschieden. Auch ein Schwedenofen mit Wassertasche steht in seinem Wohnzimmer. Sein Freund Holger Binder aus Donaueschingen, der schon seit 15 Jahren sich mit dieser Thematik intensiv auseinandersetzt, hat auch ihn von einer ganzheitlichen Sichtweise überzeugt.

Martin Kuttruff hat sich vor zwei Monaten für einen französischen Wagen entschieden, diese Fahrzeuge werden in Frankreich staatlich gefördert. Um in diesen Genuss der Förderung zu kommen, muss das Fahrzeug für den Zeitraum eines halben Jahres in Frankreich angemeldet gewesen sein oder bereits eine Laufleistung von 6000 Kilometer auf dem Buckel haben.

Das Auto hat 15 000 Euro gekostet, die Leasinggebühr des Akkus macht noch einmal 90 Euro pro Monat. Die Akkus können nicht gekauft, sondern nur geleast werden. Die Reichweite beträgt 120 Kilometer, ausreichend für Kuttruff. Versicherungen fallen keine an, die Fahrzeuge sind zehn Jahre lang steuerbefreit. Da Martin Kuttruff über eine Solarstromanlage verfügt, kann er daheim an der eigenen Steckdose "tanken" zum Preis von acht bis zehn Cent pro einhundert Kilowatt. Für 100 Kilometer braucht er 15 bis 20 Kilowatt. Der Landwirt ist also energieautark, ein Speicher mit einer Kapazität von zwei Kilowatt kann nachts entladen werden.

Falls es im Haushalt überraschenderweise zu einer Stromspitze kommen sollte, und der vorhandene Speicher reicht nicht aus, muss Strom dazu gekauft werden. Die Alternative dazu kann auch folgendermaßen lauten: Ein Smarthome-Manager kann über das Internet die aktuellen Daten des Wetterberichtes bekommen. Wird das Wetterschlecht, und die Sonnenscheindauer ist für die hauseigene Solarstromanlage zu kurz, entscheidet der Smarthome Manager per Funksteckdose, dass die Waschmaschinen heute nicht gestartet werden, weil zu wenig Strom produziert wurde. Der Waschvorgang wird auf den nächsten Tag verschoben. So sieht effiziente Energiesteuerung aus.

Und sollte mittelfristig zu wenig Strom produziert werden können bedingt durch schlechtes Wetter, muss der Hausbesitzer eben den fehlenden Strom dazu kaufen.