Blick in einen Langstand, den auch die Donaueschinger Soldaten Klaus Ühlin (links) und Alexander Gumenscheimer beim Richtfest unter die Lupe genommen haben. (Archivfoto) Foto: Niederberger

Eröffnung der erneuerten Einrichtung erst im Sommer oder Herbst. Verbesserte Schallminderung.

Donaueschingen - Dass öffentliche Bauvorhaben gerne länger dauern als ursprünglich geplant, kommt immer wieder vor und findet in der Öffentlichkeit meist kritische Worte. Auf eine Baumaßnahme der Bundeswehr im Pfaffental bei Grüningen trifft das weniger zu: die Modernisierung der Schießanlage. Hier haben die Anwohner ganz sicher nichts dagegen, dass der Zeitplan nicht eingehalten wird – weil's so länger still bleibt.

Gründe für Verspätung

Beim Richtfest im Mai 2018 hieß es noch, dass die Schießanlage im Sommer 2019 in Betrieb gehen wird. Der Termin ist längst verstrichen und auf Nachfrage dieser Zeitung erklärt ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, dass es wahrscheinlich Sommer bis Herbst dieses Jahres werden wird, ehe Soldaten in der Standortschießanlage zum Training anrücken können.

Als Gründe für den Zeitverzug werden das Wetter und "zum Teil erhebliche terminliche Verzögerungen einzelner Gewerke in der Bauausführung" genannt. Gleichzeitig weist der Sprecher darauf hin, dass im Rahmen der Baumaßnahme die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, die Geräuschemission der Anlage zu reduzieren. Hierfür investiere die Bundeswehr rund 25 Millionen Euro in eine moderne und zukunftsweisende Schießanlage, die unmittelbar der Einsatzausbildung und -vorbereitung der Soldaten in der Region dient.

Die in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtete Schießanlage wurde bis zum Sommer 2014 in Teilbereichen ausschließlich von den französischen Streitkräften genutzt. Im Zusammenhang mit der Stationierungsentscheidung vom Oktober 2011 und der Abgabe der Standortschießanlage Immendingen musste für das Jägerbataillon 292 der Deutsch-Französischen Brigade eine neue Schießanlage errichtet werden. Und zwar nach den modernsten Anforderungen was den Lärm- und Immissionsschutz, aber auch das Schießausbildungskonzept betrifft.

Lärmschutz

Um den Lärmschutz zu gewährleisten, wurden alle Schießstände mit einer Rasterkassettendecke aus Lärmschutzelementen überbaut. Die Kassettendecke aus ein Meter hohen senkrechten Lärmschutzelementen in einem Raster von 1,1 auf 1,1 Meter besteht aus Aluminium-Lochblech mit innenliegenden Schallabsorptionsplatten. Beim Richtfest versprach Projektleiterin Sibylle Goertz: "Für die nahe gelegene Wohnbebauung Grüningens, Aufens und der Äußeren Röte wird somit eine deutliche Schallminderung von zusätzlich 10dB(A) erreicht."