"Klimadelegation": Ehemaliger Fürstenberg-Gymnasiast Julius Schlumberger diskutiert mit Schülern

Klimaaktivist Julius Schlumberger hat mit Schülern der Kursstufe am Fürstenberg-Gymnasium über aktuelle Fortschritte und Hindernisse beim globalen Klimaschutz diskutiert.

Donaueschingen. Zuvor umriss er als Experte die wichtigsten Etappen und Verhandlungsergebnisse zum Klimaschutz der vergangenen 30 Jahre. Eingangs des Treffens skizzierte Schlumberger, selbst ehemaliger Abiturient des Fürstenberg-Gymnasiums, die verschiedenen Szenarien eines Temperaturanstiegs auf der Welt. Daraus ließen sich weitreichende wirtschaftliche Folgen ableiten, etwa für die Landwirtschaft. Im Zentrum seiner Ausführungen zeigte Schlumberger dann die Etappen der politischen Maßnahmen für mehr Klimaschutz seit dem Startschuss in Rio de Janeiro 1992 auf. Bei den jüngsten Klimagipfeln sei er selbst als Teilnehmer aktiv gewesen und habe mit Entscheidungsträgern Lösungswege diskutieren können. Jugendbewegungen seien mittlerweile ein wichtiger Akteur, etwa bei Paneldiskussionen oder mit medienwirksamen Aktionen.

Bei der abschließenden Diskussion zeigte sich bei den Schülern ein gemischtes Bild zum aktuellen Klimaschutz.

Lea Suppes lenkte den Blick weg von der großen Politik: "Es funktioniert dann, wenn sich jeder Einzelne verantwortlich fühlt."

Anton Weber zeigte sich da skeptischer: "Wir in Europa sind, global gesehen, gleich schlecht wie die USA, fühlen uns aber besser." Bei den erforderlichen Maßnahmen sei in der Europäischen Union noch viel Luft nach oben.

Lukas Heer ist die weltweite Vergleichbarkeit wichtig: "Der CO2-Ausstoß pro Kopf ist in China immer noch geringer als bei uns." Bei den Verhandlungen über Klimaschutzmaßnahmen müsse das noch viel stärker berücksichtigt werden.

Schlumberger zeigt sich zuversichtlich, bei den kommenden Klimakonferenzen Schritt für Schritt Verbesserungen zu erzielen. "Der Prozess ist hier wichtig", gab der 25-Jährige den Schülern als Fazit seiner Arbeit mit auf den Weg.

Julius Schlumberger besuchte das Fürstenberg-Gymnasium als Vertreter der Klimadelegation. Der Verein versteht sich als ein politisch unabhängiger Zusammenschluss junger Menschen. Als Delegation für das Klima engagiert er sich in politischen und gesellschaftlichen Prozessen an der Schnittstelle zwischen internationaler Politik und lokalem, nationalem und europäischem Geschehen. Seit 2012 nimmt die Klimadelegation an den UN-Klimaverhandlungen teil und trägt dort Jahr für Jahr die Stimme junger Menschen und zukünftiger Generationen in die Verhandlungsräume.