Jörg Schlenker sitzt am Schachbrett. Er liebt den mentalen Zweikampf zweier Gegner, die sich nicht berühren. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Schachclub: Jörg Schlenker fasziniert mentaler Zweikampf zweier Gegner / Grundregeln mit 14 Jahren gelernt

"Es gab viele Gegner, die mich hätten schlagen können", erzählt das Schach-As Jörg Schlenker, Mitglied des Schachclubs Donaueschingen.

Donaueschingen/Villingen. Er war mit sieben Punkten aus acht Spielen der erfolgreichste Spieler der vergangenen Landesliga-Saison. Er habe einfach nur besonders Glück gehabt, führt er bescheiden fort.

Als Geheimnis seines Erfolges nennt er sein unkonventionelles Spiel. "Ich überrasche meinen Gegner mit Zügen, die im ersten Moment vielleicht unklug aussehen, mein Gegenüber aber oft aus dem Konzept bringen", erklärt der Villinger, der seinen Club als Vorsitzender führt.

Der Erfolg gibt dem Schachspieler recht. Er gewann im Laufe der Saison fünf Titel. Darunter waren die Bezirkseinzelmeisterschaft, der Bezirkspokal, die offene Villinger Vereinsmeisterschaft und die Spaichinger sowie die Trossinger Stadtmeisterschaft. Schlenkers Mannschaft erreichte dieses Jahr den vierten Platz in der Landesliga Süd. Die zweite Mannschaft des Vereins spielt in der Bezirksklasse und wurde Vizemeister.

Die Grundregeln des Sports lernte er mit 14 Jahren von seiner Mutter, gegen die er oft spielte. Innerhalb kürzester Zeit wurde er so gut, dass er sogar seinen Vater schachmatt setzte. "Er war sehr stolz auf mich und meldete mich als Belohnung beim Schwenninger Schachclub an", berichtet der 59-Jährige rückblickend. Die anderen Mitglieder des Clubs hätten seinen Vater zuerst gar nicht ernst genommen, als dieser erzählte, dass sein Sohn Schach besser spiele als er selbst, erinnert sich Schlenker. "Innerhalb von zwei Jahren hatte ich dann gegen alle Mitglieder des Schachclubs gewonnen", erzählt er amüsiert. Anschließend spielte er noch Schach in den Schachvereinen Villingen sowie Tuttlingen und wechselte dann 1985 schlussendlich zum Schachclub Donaueschingen, dem er bis heute treu geblieben ist. Die insgesamt 20 Mitglieder spielen allesamt aktiv. Ihm gefalle vor allem der spannende und unvorhersehbare Charakter des Schachsports, sagt Schlenker.

"Der mentale Zweikampf zweier Gegner, ohne sich zu berühren, ist faszinierend", schwärmt er. Sein Tipp für alle Schachanfänger: "Spielen, spielen, spielen. " Dabei solle man allerdings nicht online antreten, sondern gegen echte Gegner, empfiehlt der ehemalige Bezirksleiter des Schachbezirks Schwarzwald.

Der Name Schach leitet sich vom persischen Wort Schah ab. Das bezeichnet den König. Schach ist also ein königliches Spiel, was sich auch auf das Ziel bezieht. Bei diesem strategisches Brettspiel bewegen zwei Spieler wechselnd weiße und schwarze Schachfiguren auf dem Schachbrett, bis der Gegner schachmatt gesetzt ist, also bis seine Spielfigur König sich des Angriffs nicht mehr erwehren kann.