Standort Donaueschingen trägt knapp zehn Prozent dazu bei / 370 Mitarbeiter auf der Baar
Von Wilfried Strohmeier
Donaueschingen. 1,01 Milliarden Euro Umsatz verbuchte die Sick AG, Waldkirch, 2013. Der Standort Donaueschingen trug knapp zehn Prozent zum Unternehmensumsatz bei. Insgesamt sieht die Geschäftsleitung eine sehr positive Entwicklung.
Gestern legte der Vorstandsvorsitzende Robert Bauer die Bilanzkennzahlen des vergangenen Jahres vor. Erstmals knackte der Konzern die Milliarden-Umsatzmarke. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich gegenüber 2012 stärker verbessert als der Umsatz: Aufgrund des intensiven Kostenmanagements erhöhte er sich von 82,7 auf 88,3 Millionen Euro, was einem Plus von 6,8 Prozent entspricht. Das Jahresergebnis in Höhe von 59,2 Millionen Euro übertraf den Vorjahreswert allerdings nur um 1,2 Prozent, was auf eine höhere Steuerquote zurückzuführen ist. Die Netto-Umsatzrendite betrug somit 5,9 Prozent im Jahr 2013.
Sick hat weltweit 6597 Mitarbeiter, davon 3991 im Inland, 2606 im Ausland. Unterschieden wird bei dem Technologiekonzern zwischen direkten Niederlassungen und Tochtergesellschaften. Mit Tochterunternehmen ist man in rund 40 Ländern vertreten. nach Mitarbeitern abgestuft hat Düsseldorf 434, Donaueschingen 368 und Dresden 207. Direkt zur AG zugeordnete Standorte sind der Hauptsitz Waldkirch, Reute, Meersburg und Hamburg.
Der Standort Donaueschingen habe Wachstumspotenzial, die Anzahl der Mitarbeiter werde allerdings unterproportional zum Umsatz wachsen, prognostiziert Robert Bauer, da die Herstellung neuer Produkte weniger manuelle Tätigkeiten beinhalte, und man weitere Rationalisierungspotenziale ausschöpfen wolle.
In der Konzernzentrale ist man sehr zufrieden mit dem Standort auf der Baar. Die Krise 2009 wurde hervorragend gemeistert, und man sei seitdem kontinuierlich gewachsen. Die Mitarbeiterbindung und– zufriedenheit am Standort sei sehr hoch.
Der Konzern steht für die Entwicklung von Sensoren, Donaueschingen im Speziellen für Motor-Feedback-Systeme für große Motorenhersteller wie auch Drehgeber für den weltweiten Markt. Hier wurde die Einkabeltechnologe Hiperface DSL auf den Markt gebracht. Mit dieser hoch innovativen Schnittstelle für elektrische Antriebe habe man viele Neukunden und Projekte weltweit dazugewonnen.
Die Potenzial-Einschätzung der Konzernzentrale für Donaueschingen drückt sich auch darin aus, dass man einen Neubau für rund acht Millionen Euro erstellte. Nach Unternehmensangaben vereint dieser verschiedene Vorteile: Insgesamt wurden bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter geschaffen, beispielsweise hinsichtlich der Raumtemperatur, vor allem im Sommer. Darüber hinaus habe man nun einen deutlich verbesserten und höheren Standard, was das Thema technische Sauberkeit angeht. Zudem sei der Komfort für die Mitarbeiter verbessert worden. 200 000 Euro der Investition flossen in die Kantine mit Frischkochküche. Man habe auch auf die Umweltverträglichkeit geachtet. Die Werte gemäß Energieeinsparverordnung seien um 27 Prozent unterschritten worden, der Wärme- und Kälteenergiebedarf werde zu 58 Prozent durch die Nutzung von Geothermie gedeckt. Die jährliche CO²–Einsparung aus der Energieoptimierung liege laut Berechnungen bei rund 113 Tonnen pro Jahr, noch nicht einberechnet sei dabei die Photovoltaikanlage, die weitere 85 Tonnen jährlich einspare.
Konzern-Chef Robert Bauer beurteilt das Gesamtergebnis als großen Erfolg "angesichts der starken Belastung durch Währungseffekte und der Investitionszurückhaltung in wichtigen Absatzmärkten. "Kräftig gewachsen ist dabei unter anderem das Geschäft mit Umweltmesstechnik und mit großen Logistikprojekten in den USA." Gleichzeitig schmälerte die Währungsschwäche den weltweiten Umsatz.
Für 2014 zeigt sich Robert Bauer sehr optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Umsatz im Geschäftsjahr 2014 mit einer höheren Steigerungsrate ausbauen können, da wird vor allem in Deutschland und im europäischen Ausland mit einer Belebung der Nachfrage rechnen, insbesondere mit Blick auf das zweite Halbjahr."