Ein Biber unterwegs. Für Tierschützer bedeuten die fleißigen Gesellen eine Bereicherung der Landschaft, manche Forstwirte sehen seine Ausbreitung dagegen mehr als ungern. Foto: Pleul

Naturschützer verlangen vom RP mehr offene Diskussionen. Forstwirte sehen Ausbreitung ungern.

Donaueschingen - Erhitzte Gemüter gab es beim Monatstreffen des Naturschutzbundes (NABU) Schwarzwald-Baar. Grund war die Diskussion um den Schutz des Bibers an der Donau.

Vorsitzender Thomas Schalk besprach mit Mitgliedern, ehrenamtlichen Gewässerwarten und Jägern das Thema. Der Biber wird vom NABU als gestaltendes Element in der Natur begrüßt, allerdings würden Informationskampagnen durch das Regierungspräsidium nicht ausreichen, hieß es in der Runde. Und es brauche zur Lösung von lokalen Problemen auch entsprechenden technischen Sachverstand, damit es nicht wieder zu neuen Beschwerden komme.

Unverständlich seien Eingriffe in Junggehölzbestände an der Donau. Diese würden dem Biber als Nahrung dienen. Sie zu entfernen bedeute letztlich, den Biber zu vertreiben, weil entsprechende Nahrung fehle.

Überhaupt sei der Umgang mit den vom Biber angenagten oder geringelten Bäumen ein Thema, welches vom Regierungspräsidium dringend einmal in einer offenen Diskussion mit den Verbänden aufgegriffen werden sollte, wurde verlangt.

Dieses Thema führte in der Gesprächsrunde zu einem intensiven Austausch über den Erhalt alter Bäume im Landkreis. Alte Bäume, so wurde beklagt, hätten kaum mehr Chancen, ob im Wald, in der freien Landschaft oder innerorts, obwohl sie ganz wesentlich für den Arterhalt seien. Hier muss mehr erfolgen, weshalb sich der NABU auf eine weitere intensive Diskussionsrunde freue.

Beschlossen wurde beim Treffen dem in Gründung befindlichen Landschaftserhaltungsverband im Schwarzwald-Baar-Kreis beizutreten – vorausgesetzt die Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen lasse dies zu und es beim avisierten jährlichen Beitrag bleibe. Die regen Einzelgespräche im Anschluss an den offiziellen Teil der Sitzung hätten gezeigt, dass nicht nur wichtige Themen angesprochen wurden, sondern auch weiterhin gegenseitiger Gesprächsbedarf bestehe. Weitere Veranstaltungen dieser Art sollen folgen.

Weitere Informationen: www.Nabu-Schwarzwald-Baar.de