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Gewerbliche Schulen Donaueschingen feiern 150-jähriges Bestehen

Mit einem liebevoll geplanten Festakt feierten die Gewerblichen Schulen Donaueschingen am vergangenen Freitag ihr 150-jähriges Bestehen unter dem Motto: "Technik leben".

Schwarzwald-Baar-Kreis. Seit Gründung der Schule im Jahre 1868 spielen die Gewerblichen Schulen in der Schwarzwald-Baar-Region eine zentrale Rolle in der Aus- und Weiterbildung vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Generationen von Leistungsträgern aus den verschiedensten Bereichen. Diese Schlüsselposition wurde während des Festaktes durch die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann in ihrer Festansprache hervorgehoben.

Aus der Schule mit anfangs nur 23 Schülern sei heute eine Schule mit über 1000 Schülern geworden, die in fünf Berufsfeldern und einer großen Bandbreite an Vollzeitschularten nicht mehr nur ein Ort des Lernens, sondern auch des Lebens geworden sei, so die CDU-Ministerin.

Als ein Zeugnis dieser Einschätzung führte Eisenmann die dieses Jahr erstmalig durchgeführte Sommerschule an, durch die Schüler verschiedener Schularten zum Ende der Sommerferien einen einwöchigen Einblick in die Lern- und Lebenswelt der Gewerblichen Schulen erhalten konnten.

Diese Einschätzung wurde in der Rede von Schülersprecher Felix Fetter bekräftigt. Als Schüler des Technischen Gymnasiums, das 2011 etabliert wurde und seither sehr erfolgreich arbeitet, skizzierte er das Schulleben aus Schülersicht. Er beschrieb die Gewerblichen Schulen als einen Ort des Miteinanders, an dem Lehrkräfte und Schüler gegenseitiges Interesse zeigten und freundschaftlich auf die gemeinsamen Ziele in Aus- und Weiterbildung hinarbeiteten. "Ich gehe morgens mit einem Lächeln durch die Schultür und ich bin stolz, Teil der Gewerblichen Schulen zu sein", resümierte Fetter.

Die Schule arbeitet zusammen mit dem Landkreis als Träger an einer zielgerichteten Digitalisierung, die nicht zum Selbstzweck, sondern zur Verbesserung des Unterrichts auf didaktischer und methodischer Ebene beiträgt. Von der konkreten Umsetzung dieser Modernisierungs- und Digitalisierungsbestrebungen konnten sich die geladenen Gäste im Anschluss an die Festreden im Musterklassenzimmer der Schule selbst überzeugen.

In den Festreden von Raimund Kegel, Stellvertretender Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Konstanz und Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, die stellvertretend für die betrieblichen Partner der dualen Ausbildung sprachen, stellten beide heraus, wie gut und fruchtbar die Zusammenarbeit mit den Gewerblichen Schulen schon über Jahre hinweg funktioniere und welche Schlüsselrolle der Schule bei der Ausbildung neuer Fachkräfte im Handwerk zukomme. Nicht nur national, sondern auch auf internationaler Ebene haben die Gewerblichen Schulen Preisträger aus den verschiedensten Handwerksberufen hervorgebracht. Entsprechend bezeichnete Ministerin Eisenmann die berufliche Bildung im Dualen System als "Königsweg" auf dem Weg ins Berufsleben.

Die berufliche Bildung befände sich auf einer absolut gleichwertigen Stufe mit der akademischen Bildung und müsse weiterhin eine große Anzahl an Fachkräften hervorbringen.

Landrat Sven Hinterseh betonte, dass allein für Bauprojekte an den Gewerblichen Schulen Donaueschingen vom Kreistag sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, und bekräftigte damit, dass ihm die Bewerbung der Gewerblichen Schulen um die Einrichtung einer Lernfabrik 4.0 sehr am Herzen liege.

Die Ministerin Eisenmann als Ehrengast ließ es sich nicht nehmen, den 24 Schülern, die stellvertretend für die 24 angebotenen Ausbildungen an der Schule standen, für ihre gelungenen Darbietungen zum Programm zu applaudieren.

Die innovative Ausrichtung beschert den Gewerblichen Schulen weit über den Schwarzwald-Baar-Kreis hinaus einen sehr guten Ruf. Die Schule arbeitet in der Bau-, Holz-, Farb-, Nahrungs- und Kunststofftechnik eng mit der Industrie und den Handwerksbetrieben zusammen, um eine auf die Bedürfnisse der Unternehmen abgestimmte Ausbildung gewährleisten zu können.