Auf dem Weg nach Waldshut: 21 Landwirte möchten eine Aufforderung zur Entlassung von Umweltministerin Svenja Schulze kommen lassen.Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Marianne Bäurer formuliert Forderungspapier

Donaueschingen (wur). Die Fürstenbergerin Marianne Bäurer wollte mit Landwirten ein Forderungspapier überreichen, doch die Türe blieb verschlossen. Eine kleine Traktorkolonne von der Baar hat sich auf den Weg nach Waldshut gemacht. Dort sollte beim Büro der SPD-Bundestagsabgeordneten Rita Rita Schwarzelühr-Sutter ein Forderungspapier überreicht werden. Sein Inhalt: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) soll entlassen werden. Sie mache einen landwirtschaftsfeindlichen Job. Letztlich wurde den Landwirten nicht die Tür geöffnet: Auch wenn die 21 Traktoren, auch aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, mit heftigem Hupen ihre Ankunft verdeutlicht hatten.

Warum die Tür des Wahlkreisbüros zu blieb? Es könnte damit zusammenhängen, dass die Abgeordnete derzeit während der Sitzungswoche in Berlin weilt. Das Forderungspapier wurde eingeworfen, die Traktoren fuhren weiter.

Proteste ignoriert

Eine Kundgebung war wegen der Corona-Bestimmungen schon im Vorfeld verworfen worden. "Das ist enttäuschend", sagt Marianne Bäurer im Vorfeld. Die junge Frau aus dem Hüfinger Ortsteil Fürstenberg hat bereits die ersten Aktionen der neuen Landwirtevereinigung "Landschaft Verbindung" organisiert.

Für die Teilnehmerzahl, die sich mit 21 Landwirten am unteren Rand der Vorabschätzungen befand, hat sie Verständnis: "Es ist halt viel Feldarbeit zu tun momentan."

Über Monate wären die Landwirteproteste ignoriert worden und die Landwirte zuletzt auch für das Insektensterben hauptverantwortlich gemacht worden. Völlig ignoriert werde dagegen der tagtägliche Flächenverbrauch von 60 Hektar durch Siedlung, Industrie und Straßenbau. "Um sich das vorzustellen: Da wird jeden Tag ein mittelständischer Betrieb im Schwarzwald-Baar-Kreis einfach zubetoniert." Die Landwirte machten etwas für Umweltschutz und Insekten. Eine ganze Berufsgruppe würde diffamiert. Dazu kein Gesprächstermin, "unsere Geduld ist am Ende". Seit Oktober würde den Landwirten ein Gespräch verweigert. Jetzt könne es durchaus passieren, "das wir uns nicht mehr zufrieden geben, durch die Städte zu fahren".