Das Duo Zia – Marcus Rust (links) und Christian Grosch – lässt in seinem Adventskonzert in der Marienkirche Tradition auf Jazz treffen. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Zuhörer sind begeistert von einem ungewöhnlichem Konzert

Donaueschingen. Bald 200 Freunde der Orgelmusik waren in der Marienkirche von einem außergewöhnlichen Adventskonzert fasziniert. Das Duo Zia – Trompeter Marcus Rust und der Organist Christian Grosch – brachte nicht die adventliche Musik in vertrauter Weise zum Klingen, sondern sie waren auf der Suche nach einem neuen Klang, auch in der geistlichen Musik, die die alte Tradition mit dem Jazz und Musik anderer Kulturen verbindet.

Duo Zia entführt in ungewohnte Klangwelt

Schon in dem einleitenden Adventslied "Nun komm, der Heiden Heiland" erlebt man die neue, ungewohnte Klangwelt des Duos Zia. Auf zunächst innige, verhaltene Passagen, in denen sich Trompete und Orgel abwechseln, folgen freie, auch jazzige Improvisationen über die uralte Adventsmelodie, die durch Martin Luther unsterblich geworden ist. Ebenso bezauberte das Duo mit dem anderen populären Lutherlied "Vom Himmel hoch" mit einem fast mystischen, überirdischen Beginn bis hin zu den fröhlich klingenden, jazzigen Improvisationen.

Wie ein heller Stern erstrahlte das orientalische "Sautu Tählilen Bädää" verführerisch und lebensfroh, fast wie Drehorgelklänge auf dem Jahrmarkt in den Kirchenraum. Die afrikanische Weihnacht lebte im nigerianischen "Bethelehemu" auf. Ganz unbefangen, freudig und tänzerisch beschwingt. Im peruanischen "Gloria a dios" kreist die Trompete fast ekstatisch um den tiefgründigen Orgelklang.

Musiker überwinden Zeit und Raum

Moderne Tonsprache, jazziger Klang und mittelalterliche Melodik fließen ineinander im altdeutschen Adventslied "Sys wille kommen heirre kerst". Ein festliches und freudiges "Adeste fideles" als Zugabe vor dem Altarraum musiziert, begeisterte noch einmal ein beeindrucktes und begeistertes Publikum, das dem Duo Zia mit herzlichem Beifall dankte.