Gewerkschafter legen Arbeit nieder. Kampf um Lohnerhöhung auf dem Kelnhofplatz. Popcorn für streikende IG Metaller.
Bräunlingen - Fünf Prozent mehr Lohn fordern die Gewerkschafter der IG Metall für ihre Mitglieder in der Metall- und Elektroindustrie. In Bräunlingen sind gestern Morgen rund 150 Arbeitnehmer auf die Straße gegangen.
Sie präsentierten sich mit Bannern, Fahnen und Trillerpfeifen in der Innenstadt auf dem Kelnhofplatz.
Innerhalb einer halben Stunde traten nacheinander Uwe Brandy von Blitz Rotary, Armin Baumann von Dynacast, Franco Musacchio von Kendrion, Matthias Reichmann von Küpper-Weisser und der IG-Metall-Geschäftsführer aus Villingen-Schwenningen, Thomas Bleile, abwechselnd an das Mikrofon. Die Stimmung unter den Streikenden war nach dem jüngsten Angebot der Arbeitgeber mehr als schlecht. "Das Angebot der Arbeitgeber überspannt den Bogen. Wir sind diejenigen, die die großen Gewinne erarbeiten, und deshalb sollten wir auch etwas von dem Kuchen abbekommen", sagte Uwe Brandy. Thomas Bleile unterstreicht: "Das ist ein beschämendes Angebot! Das dürfen wir uns nicht bieten lassen."
Der Forderung nach einer Lohnerhöhung um fünf Prozent steht ein Angebot der Arbeitgeberseite von 2,1 Prozent gegenüber.
Thomas Bleile spiegelte abschließend die Gesamtsituation wieder und betonte, dass sich die IG Metall durchaus auch bewegt hätte. "Im vergangenen Jahr haben wir 5,5 Prozent Erhöhung gefordert. Jetzt haben wir gesagt, wir streichen die Stelle nach dem Komma und machen fünf Prozent glatt." Nun sei es an der Zeit, dass die Unternehmerseite ein verhandelbares Paket präsentiert. Während des halbstündigen Warnstreiks wurde als Reaktion auf das "große Kino" der Arbeitgeber Popcorn an die Streikenden verteilt. Dieser Seitenhieb war jedoch das Einzige, worüber die Arbeitnehmer derzeit lachen können.
