Mahnwache: Vier Fraktionen des Gemeinderats rufen zu einer Aktion gegen Rechtsextremismus auf.

Donaueschingen - Toleranz und Mitmenschlichkeit: Unter diesem Motto wird am heutigen Samstag um 15 Uhr eine Mahnwache mit anschließender Menschenkette auf dem Platz am Hanselbrunnen stattfinden. Vertreter von Institutionen und Parteien, aber auch Privatpersonen rufen gemeinsam zu dieser Aktion auf. Auch vier der fünf Gemeinderatsfraktionen machen sich für die Veranstaltung stark.

Wolfgang Karrer (SPD): Der Initiator der Aktion hat gestern noch zahlreiche Anrufe erhalten von Bürgern, die den Aufruf zur Mahnwache noch unterzeichnen wollten. Die Rückmeldungen, die er erhalten habe, seien durchweg positiv gewesen. "Wir müssen ein Zeichen für Toleranz und Mitmenschlichkeit setzen und gegen Extremismus und Hass", sagt der SPD-Fraktionssprecher, der davon ausgeht, dass mehr als die 100 angemeldeten Teilnehmer auf dem Platz am Hanselbrunnen dabei sein werden – auch wenn er schon aufgrund der Herbstferien auch einige Abmeldungen erhalten hat.

Niko Reith (FDP): "Auch wenn die Herausforderungen für unsere Stadt im Vergleich zu anderen Kommunen im Land besonders groß sind und ich die Sorgen und Ängste der Donaueschinger Bevölkerung verstehe und sehr ernst nehme, so dürfen wir den extremen Kräften keinen Spielraum für ihre gegen unsere Gesellschaft gerichteten Interessen bieten", so der Stadtverbandsvorsitzender der Freien Demokraten.

Radikalisierung der Debatte bringt nichts

Die Radikalisierung der Flüchtlingsdebatte helfe nicht weiter, um die vorhandenen Probleme zu lösen. Menschlichkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft stünden zu Recht an vorderster Stelle, wenn es um Flüchtlingspolitik in Deutschland geht.

Elisabeth Blaurock (Bündnis 90/Die Grünen): Auf eine ruhige Art möchte Elisabeth Blaurock ihre Stimme erheben. "Wir wollen die Stadt nicht denen überlassen, die Krach machen und Dinge verkünden, die wir nicht wollen", sagt die Stadträtin der Grünen.

Claudia Weishaar (GUB): "Ich kann auch im Grunde denen Recht geben, die den beiden Gruppen nicht zu viel Aufmerksamkeit geben wollen."

Doch wichtig sei auch die Zahl derer, die friedlich ihre Meinung kundtun. "Hier in Donaueschingen gibt es viele unterschiedliche Meinungen, aber nun sollten wir uns einig zeigen, dass es mit Gewalt nicht geht."