Lara Maria Schneider ist seit 1. April die neue Stadtplanerin. Nun zeigt sie erstmals ihre eigene Handschrift. Foto: Jakober Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Lara Maria Schneider präsentiert erste Planung / Bessere Regelungen für Bauherren

Beim Bebauungsplan Bühlstraße macht die neue Stadtplanerin Lara Maria Schneider deutlich, worauf es ihr ankommt.

Donaueschingen (jak). "Es ist die erste Änderung, die ich von Anfang an mitbetreut habe. Ich habe mit vielem gerechnet, jedoch nicht damit, dass die Einfriedung so ein großes Thema sein wird", so Schneider, als sie dem Technischen Ausschuss ihr Werk vorstellt.

Bislang sei nur geregelt gewesen, wie die Grundstücksgrenzen zum öffentlichen Raum, wie beispielsweise Straßen und Wege, auszusehen haben. Wenn sich jedoch zwei Nachbarn die Grenze teilen, dann würden zwar verschiedene Vorschriften greifen, aber man könnte das Ganze noch genauer regeln.

So gebe es beispielsweise Grundstücke, bei denen sich die Nachbarn durch U-Steine oder Gabionen regelrecht abriegeln würden. Ggerade die Topografie spiele in diesem Gebiet auch eine große Rolle, denn viele würden durch entsprechendes Abstützen versuchen, ihr Hanggrundstück zu einer ebenen Fläche zu machen. "Die Kommunikation innerhalb eines Baugebietes ist auch ein städtebauliches Ziel", so die 25-Jährige.

Worte, die die Ausschussmitglieder eher mit Skepsis und verstärktem Nachfragen als mit Begeisterung aufnehmen – zumal ihnen die Details fehlen und sie keine Ahnung haben, wo es nun eigentlich hingehen soll. "Wir sollten den Eigentümern schon die Möglichkeit geben, ihr Grundstück auch zu gestalten", sagt FDP-Stadtrat Achim Durler. Und CDU-Stadtrat Marcus Greiner erkundigt sich, was der Anlass für diese Änderung sei. Ob es denn Beschwerden aus diesem Baugebiet gegeben habe.

"Der Anlass waren weniger Beschwerden als vielmehr Bauherren, die mich fragen, was man darf oder wie sie ihr Grundstück gestalten können", konkretisiert Schneider. Allerdings könnte sie wenig helfen: "Ich darf nur Hinweise geben, weil es im Bebauungsplan nicht geregelt ist." Éinfach eine Mauer zu setzen, ist ihrer Meinung nach nicht der beste Ansatz, um ein Hanggrundstück besser nutzbar zu machen.

Und dann gebe es noch ein weiteres Problem: "Wer zuerst kommt, der gibt auch die Topografie vor." Ideen hat sie auch schon einige, etwas kleinere Mauern wie Terrassen anzuordnen. Aber alles müsste noch im machbaren Bereich liegen. "Jede Festsetzung muss ich städtebaulich begründen."

Flankierend könnte das Bauamt gute Beispiele präsentieren

Und plötzlich ist die Skepsis verschwunden: "Das ist ein sinnvolles Bestreben", sagt SPD-Fraktionssprecher Gottfried Vetter. Marcus Greiner wünscht sich zwar einen Zwischenbericht, bevor der Bebauungsplan fertig ist, hat aber das Problem auch erkannt. Und Grünen-Stadtrat Kaiser: "Flankierend könnte das Stadtbauamt gute Beispiele präsentieren, denn oft ist das alles ziemlich fantasielos. Es ist gut, dass wir da mal einen Versuch machen."

Mit dem Ausscheiden des langjährigen Stadtbaumeisters Heinz Bunse wurde das Bauamt in zwei neue Ämter gesplittet. Seit 1. Juli ist Christian Unkel Leiter des neuen Amtes Hochbau. Die Stelle des Amtsleiters Tiefbau ist aktuell noch nicht besetzt. Bürgermeister Bernhard Kaiser hat diese Aufgaben kommissarisch übernommen. Lara Maria Schneider ist seit dem 1. April die neue Stadtplanerin. Sie ist die Nachfolgerin von Jens Tempelmann, der die Stadt Ende des vergangenen Jahres verlassen hat.