Ein Bild, das bald Geschichte ist? Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorsitzender Lippold stellt öffentlich Bewirtungskonditionen für Vereine an den Pranger

Donaueschingen. Einer wehmütigen Abrechnung mit der Stadtverwaltung in Sachen Donauhallen-Catering kommt die Einladung des Stadtkapellen-Vorsitzenden Matthias Lippold gleich.

Das Herbstkonzert der Stadtkapelle Donaueschingen findet vprerst letzmalig in den Donauhallen statt, so Lippold. Eine langjährige Tradition ende somit am Samstag, 12. November.

Seit Jahrzehnten hat die Stadtkapelle immer in die Donauhallen zu ihrem traditionellen Herbstkonzert eingeladen. "Wir haben uns hier immer sehr wohl gefühlt und gerne musiziert", so der Vorsitzende Matthias Lippold, der seit 1995 aktives Mitglied der Stadtkapelle ist. "Durch die neuen Nutzungsbedingungen ist eine Weiterführung der langjährigen Tradition jedoch nicht mehr möglich. In der Kritik sind dabei nicht die Vermietungskonditionen, sondern die von der Mehrheit des Gemeinderats verabschiedete Regelung der Bewirtung. Im günstigsten Fall erwirtschaften wir jetzt mit unserem Herbstkonzert ein ausgeglichenes Ergebnis. Dass diese Regelung nicht bis zum Ende durchdacht ist und die Vereine vor große Probleme stellt, zeigt sich ja immer wieder. Das Paradoxe ist, dass die vielen Vereinsmitglieder aller betroffenen Vereine, die die Halle ja auch als Steuerzahler finanzieren, ihre eigene Investition nicht mehr oder nur mit großen Bauschschmerzen nutzen können. Für uns ist das Kapitel Donauhallen als Konzertort erst einmal abgeschlossen."

Ganz zu will aber auch die Stadtkapelle die Tür nicht schlagen: "Nach einer Überarbeitung der Nutzungsbedingungen kommen wir auch gerne wieder, um für die Donaueschinger Bürger in ihren Hallen zu musizieren" so der Vorsitzende Matthias Lippold. Bis dahin werden die Bilder der Stadt- und Jugendkapelle im Strawinsky-Saal vom letzten Herbstkonzert 2010 einen entsprechenden Seltenheitswert haben.

Aktuell bereiten sich die Stadt- und Jugendkapelle intensiv auf das Herbstkonzert am Samstag, 12. November, im Strawinsky-Saal der Donauhallen vor. Ab 19.30 Uhr werden beide Kapellen ein interessantes Programm von traditioneller bis hin zu moderner Blasmusik bieten. Die Jugendkapelle wird das Konzert eröffnen und hat mit dem Olympic Tune von Thomas Berghoff, dem Spiritual Song von Alfred Bösendorfer sowie dem Stück Make "Music!" von Markus Götz gleich drei interessante Musikstücke auf dem Programm.

Die Stadtkapelle schließt sich nahtlos an und bietet wieder ein breites Spektrum: So erklingen mit dem Geschwind-Marsch von Johann Strauss ganz traditionelle Töne durch den Saal, klassisch wird’s beim Gefangenenchor aus Nabucco, modern dann beim Tanz der Vampire oder Klängen aus dem Herrn der Ringe von Johan de Meij, schwungvoll bei der Titelmusik von Loriot’s "Pappa ante Portas". Im September sind sechs Nachwuchsmusiker aus der Jugendkapelle zur Stadtkapelle gewechselt, so dass dem Zuhörer mit gut 50 Musikern ein ganz besonderes Klangerlebnis geboten werden wird.

Von Cornelia Spitz

Und wieder eine... Wumms, das saß! Erst hat der Frohsinn-Zunftmeister Michael Lehmann die Stadtverwaltung in der Gemeinderatssitzung wegen der neuen Vermietungskonditionen für Vereine in der Donauhalle öffentlich abgewatscht, schon kommt die nächste Ohrfeige. Dieses Mal vom Stadtkapellenchef Matthias Lippold. Die Vereine lehnen sich weit aus dem Fenster. Dass sie das öffentlich tun, anstatt hinter den Kulissen das Gespräch zu suchen, zeigt, wie groß ihr Unmut wirklich ist. Und die Stadt? Die ringt nach einer neuen Lösung, wiederholt aber gleichzeitig gebetsmühlenartig und trotzig ihre Behauptung, dass die neuen Vermietungskonditionen nach der Hallensanierung die Vereine nicht schlechter stellen würden. Nein? Nun denn, wer die Sorgen der Vereine nicht hören will, muss sie offenbar fühlen. Bis zur nächsten verbalen Ohrfeige.