Bilanz: Oberbürgermeister und Betreiber mit Zahlen zufrieden / Demnächst Haltestelle auf der Mühlenbrücke

Seit mehr als drei Monaten ist der Stadtbus in Betrieb: Mittlerweile hat man sich an die blauen Busse im Stadtbild gewöhnt.

Donaueschingen (jak). Doch wie fällt das erste Fazit aus? "Unsere Bilanz fällt ausschließlich positiv aus", sagt Oberbürgermeister Erik Pauly, der sich sicher ist, dass sich das Angebot – gerade wegen seiner "bestechenden Einfachheit" durchsetzen werde. Die Fahrgastzahlen der ersten drei Monate wären vielversprechend. Und von einer Steigerung gehen sowohl der OB, als auch der Betreiber, die Verkehrsgesellschaft Bregtal (VGB), sowie das Planungsbüro aus.

Während im Oktober 1665 Erwachsene und 637 Kinder ein Ein-Euro-Ticket gekauft haben, waren es im November 2929 Erwachsene und 929 Kinder und im Dezember 2027 Erwachsene und 885 Kinder. Insgesamt waren es 10 082 Fahrgäste in den ersten drei Monaten. "Das hatten wir so nicht erwartet, vor allem nicht im Vergleich mit den Zahlen, die wir vorher hatten", sagt VGB-Geschäftsführer Manfred Schürmann. Die Marke "Stadtbus" etabliere sich und werde von den Kunden auch positiv bewertet.

Die Stadt selbst hatte dazu eine kleine – nicht repräsentative Umfrage gemacht. "74 Prozent haben den Stadtbus ausdrücklich gelobt und 20 Prozent keine Angaben gemacht", sagt Pauly. Frei nach dem Motto "Nicht geschimpft ist genug gelobt" spricht er so nur von sechs Prozent, die Kritik geäußert hätten. Das wäre dann aber meist auf die Anbindung der Einkaufszentren gewesen. In diesem Punkt wird es eine Änderung geben. Der Bus wird auf der Mühlenbrücke halten, sodass auch das Donaucenter erreicht werden kann. "Uns fehlen noch die Schilder, aber dann können die beiden Haltestellen angeboten werden", so Pauly.

Und wie lässt sich das Stadtbuskonzept nun in der Realität umsetzen? "Wir haben eine sehr hohe Pünktlichkeit", erklärt Schürmann. Selbst zu Stoßzeiten – wie beispielsweise um 10 Uhr, wenn in der Innenstadt viel Anliegerverkehr herrscht, oder um 16 Uhr im Feierabendverkehr – könnten die Zeiten gehalten werden. Welche Haltestellen oft genutzt werden und welche Strecken bei den Fahrgästen besonders beliebt sind, könne aktuell noch nicht gesagt werden. Es soll aber in einen Bus ein Zählwerk eingebaut werden, damit auch diese Daten erhoben werden können.

Ebenfalls fehlen noch die Zahlen, wie sich die Monatskarten entwickelt haben. Diese Daten werden immer jährlich erhoben. Mit den Daten für 2017 sei erst Mitte des Jahres zu rechnen. Im Bereich der Schülerkarten – diese Daten lassen sich leichter aufstellen – sei es zu einem Anstieg gekommen.

Ein "kleines Problem" gibt es allerdings. Das Wlan wird so gut angenommen, dass es manchmal zu übervollen Bussen führt. Nämlich dann, wenn Schüler auf den Anschlusszug oder -bus warten müssten und lieber eine Runde mehr im Stadtbus drehen. "Denn wird der Platz eng für die Schüler, die später aus haben", sagt Schürmann. Es wären bereits Gespräche geführt worden. Den Eindruck allerdings, dass die Busse oft komplett leer unterwegs sind, kann er nicht bestätigen. "Es gibt natürlich Uhrzeiten, da wird der Bus weniger genutzt." Beispielsweise um 10 Uhr morgens: Schüler und Arbeitnehmer seien schon lang an Ort und Stelle. Auch alle, die zum Arzt müssten. Und wer keinen Termindruck hat, der sei um diese Uhrzeit noch nicht unterwegs.

Gut angenommen werde auch der Rufbus. "Ein solches Angebot benötigt eigentlich einen längeren Anlauf", sagt Schürmann. Beim Stadtbus habe es allerdings von Anfang an Nutzer gegeben. So fuhren bereits im ersten Monat 72 Fahrgäste, im November 141 Fahrgäste und im Dezember 178 Fahrgäste in den Abendstunden und am Wochenende mit dem Rufbus. Schürmann geht davon aus, dass das Angebot deshalb schon vom Start weg so gut genutzt werde, weil es in Donaueschingen schon bekannt sei, da es im Umfeld angeboten wurde.