Eine Ultrafiltrationsanlage erhöht die Qualität des Trinkwassers, das vom Hochbehälter Aufen aus in die Wasserversorgung eingespeist wird. Georg Zoller, Amtsleiter Finanzen (von links), Wasserwerk-Chef Kai Baudis und OB Erik Pauly schauen sich die Neuerung an.Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Neue Ultrafiltrationsanlage im Hochbehälter Aufen dient als Pilotprojekt

Donaueschingen (wur). "Im Prinzip ist das ein sehr, sehr feines Sieb." Kai Baudis, Betriebsleiter des Wasserwerks, wählt einen einfachen Vergleich. Eine Ultrafiltrationsanlage kompensiert künftig im Hochbehälter Aufen zeitweise Schwächen dieser an sich zuverlässig arbeitenden Anlage. 366 000 Euro nimmt die Stadt in die Hand, um in dem Technikgebäude außerdem die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik zu erneuern und die Anlage an die Fernwartung anzuschließen.

Donaueschingen sei bei der Wasserversorgung autark, betonte Oberbürgermeister Erik Pauly. Eine Ultrafiltrationsanlage passe exakt zu den Gegebenheiten in Aufen. Die erstmals angewendete Technik diene als Pilotprojekt. Eventuell könnte in ein paar Jahren auch die Gutterquelle damit ausgestattet werden.

Im Vergleich zum Hauptlieferanten Gutterquelle, liefert der Hochbehälter Aufen gerade 5,8 Prozent des Wasseraufkommens. Gefasst wird das Rohwasser aus mehreren Quellen aus Richtung Hubertshofen und Wolterdingen. Versorgt wird mit dem Trinkwasser der Ortsteil Aufen, 70 Prozent des qualitativ deutlich überdurchschnittlichen Wassers wird in das System eingespeist.

Der Zwei-Kammern-Trinkwasserbehälter wurde 1979 gebaut und entspricht dem Stand der Technik. Verwendet wird ein Mehrbettfilter mit Schichten aus Feinsand und Aktivkohle, zu dem eine Ozon-Aufbereitungsstufe kommt.

Weil sich die Quellen in Oberflächennähe befinden, kommt es bei starkem Regen mitunter zu Eintrübungen des Wassers. Im "Endprodukt" konnten leichte mikrobiologische Verunreinigungen auftreten.

Die Ultrafiltration verhindert das. Den extrem feinen Membranfilter aus Kunststoff und Keramik können gewünschte Stoffe wie Mineralien passieren, nicht aber Viren oder Bakterien. Einen Nachteil der Ultrafiltration gleicht der Standort aus. "Menschengemachte Verschmutzungen wie Medikamentenrückstände packt sie nicht", sagt Baudis. Das Wasser der Waldquellen sei weitgehend frei von diesen Einflüssen.