Bestnoten in Sachen Spaßfaktor heimsen sie nicht ein, die Donaueschinger Spielplätze in der Kernstadt: AOK, Schluchweg, Bühlstraße, Äußere Röte, sowie im Störling, am Irmapark, am Tafelkreuz und in der Klenkenreute. Foto: Spitz

Und die meisten erfüllen nicht annähernd ihren Zweck: trist, langweilig, ungepflegt.

Donaueschingen - In Donaueschingen gibt es wohl nicht vieles, was so gut versteckt ist, wie einige der Spielplätze – und was seinen eigentlichen Zweck so wenig erfüllt, wie sie es in der Regel tun.

 

Sie sollen Spaß machen, aufregend, abenteuerlich, toll sein – die Donaueschinger Spielplätze aber werden diesem Anspruch in den meisten Fällen nicht gerecht.

Das hat auch der Stadtrat erkannt und sich das Thema auf die To-Do-Liste gesetzt. 19 öffentliche Spielplätze stehen in der Gesamtstadt Donaueschingen bereit, in der Kernstadt selbst sind es noch zwölf, abzüglich Skateranlage, der "Quasi-Ortsteile" Aufen und Allmendshofen und der Bolzplätze bleiben acht Spielplätze übrig: Am Tafelkreuz, in der Äußeren Röte, in der Klenkenreute, hinter der AOK, am Schluchweg, in der Irmastraße, beim Baugebiet Bühlstraße und im Störling.

Ein Rundgang ist ernüchternd: langweilig, trist, oft ein bisschen "versifft" oder ungepflegt stehen die Plätze da, die eigentlich Spielparadiese sein sollen. Hinzu kommt, dass für viele Spielplätze gilt: Wer hier nicht wohnt, hat häufig auch keine Chance, sie zufällig zu finden. Sie liegen oft gut versteckt, hinter Hecken, abgelegen oder in Sackgassen. Hinweisschilder oder Wegweiser? Fehlanzeige. Beispiel gefällig?

Der Spielplatz für die Bühlstraße ist nicht in der Bühlstraße, sondern weit hinter dem Belvedere zu finden, der Spielplatz in der Klenkenreute taucht mitten im Wohngebiet in einem labyrinthartig vernetzten Straßengeflecht unter, und der Spielplatz im Störling hinter einer Wiese, zu der ein schmaler Fußweg an einer Hecke entlangführt. Man muss wissen, dass es sie gibt, um sie zu finden.

Entsprechend verwaist sind die Spielplätze auch bei sonnigem Wetter wie gestern. Während der Spielplatztour des Schwarzwälder Boten von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr startete, war auf den wenigsten Betrieb. Kinderlachen, fröhliches Gewusel, Action? Fehlanzeige. Schade.

Keine einzige wirklich tolle Rutsche

Bei genauerem Hinsehen aber verwundert das nicht. An attraktiven Spielgeräten oder Einrichtungen fehlt es überall. Keine einzige wirklich tolle Rutsche, keine XXL-Schaukel, noch nicht einmal Matschanlage oder Barfußpfade findet man hier. Geräte zum Hangeln, richtig Klettern, balancieren – keine Spur davon.

Bevor am Dienstag im Gemeinderat entschieden wurde, dass der Spielplatz im Störling abgebaut und das Gelände als Bauplatz verkauft wird, haben sich einige Stadträte ein Bild von Spielplätzen gemacht. Lobeshymnen wusste danach keiner zu singen.

Um aber alle Spielplätze entsprechend auszustatten, fehlt das Geld. Stattdessen will man Schwerpunkte setzen. Einen ganz großen mit einem richtig tollen, in den geplanten Generationenpark integrierten Abenteuer-Spielplatz am Irmapark. Allerdings frühestens 2013 oder 2014, vorher fehlt das Geld beziehungsweise ist es für andere Projekte verplant.

 

Info

Die Spielplätze

- Hinter der AOKhebt sich immerhin von der Masse ab, hier gibt es einen großen Kletterturm mit Hängebrücke, drei kleine Wippen, eine Rutsche-Kletter-Kombination, ein Karussell, eine Schaukel, ein Seil-Klettergerüst, ein Spielhaus und zwei Sandkästen.

- Am Tafelkreuz-Spielplatz wollen eine große Wippe, kleine Wipptiere, eine Rutsche-Kletter-Kombination, ein Kunststoff-Häuschen und ein Sandkasten locken.

- Spielplatz in der Äußeren Röte– hier gibt es: eine Rutsche, eine kleine Wippe, eine Schaukel, einen Sandkasten und eine kleine Walze.

- Störling-Spielplatz– so versteckt, wie der er liegt, findet ihn keiner. Macht nichts, er wird ohnehin abgebaut – noch gibt es dort Schaukel, Tischtennisplatte, Wippen, eine kleine Kletterwand, Rutsche und Sandkasten.

- Bühlstraße:80 000 Euro sind hier investiert worden, dafür gab es: eine Rutsche, eine Kletterpyramide, ein Karussell und eine Schaukel auf einem Sandplatz.

- Schluchweg:nichts Spannendes – stattdessen zwei Wippen, eine Tischtennisplatte, ein altes Holzzüglein, Sandkasten, Schaukel und Spielhaus.

- Klenkenreute:Unkrautjäten wäre in der Klenkenreute mal angesagt, auf dem versteckt gelegenen Spielplatz laden Wipptiere, Schaukel, Rutsche, Spielhaus und Sandkasten ein.

- Irmapark:Hier steht auf großem Areal kleiner Spielplatz, der ohnehin nur eine Übergangslösung ist, bis der große neue Spielplatz kommt. Derzeit gibt es: Eine Kleinkindschaukel, eine Tischtennisplatte, Schaukel, Sandkasten, große und kleine Wippe sowie Turnstangen.