Die Sparkassen-Filiale in der Hüfinger Straße in Pfohren schließt am 31. Oktober. Foto: Simon

Immer weniger Kunden. Geldautomat in Pfohren ist nicht geplant. Mitarbeiterinnen versetzt

Donaueschingen-Pfohren - Immer weniger Kunden tätigen ihre Bankgeschäfte am Schalter. Pfohremer Sparkassen-Filiale schließt nun ganz. Zwei Vormittage und zwei Nachmittage in der Woche: In dieser Zeit konnten sich die Pfohrener bei der Sparkassen-Filiale Geld holen. Einen Automaten gab es dort schon lange nicht mehr, aber immerhin gab es gerade für die Älteren die Möglichkeit, ihre Bankgeschäfte vor Ort zu erledigen.

Das ist allerdings bald vorüber: Zum 31. Oktober schließt die Sparkasse die Filiale. Mit Fützen, wo schon einen Monat früher die Lichter ausgehen, wird ein weiterer Standort aufgegeben. Weitere Filialen im Schwarzwald-Baar-Kreis sollen von den Schließungen nicht betroffen sein.

Pfohren und Fützen sind laut Sparkasse aufgrund der sehr geringen Kundenfrequenz schon heute nur noch teilweise geöffnet. "In den letzten drei Jahren ist die Kundenfrequenz in diesen Servicestellen um mehr als 30 Prozent rückläufig gewesen. Das bedeutet, dass weniger als drei Kunden pro geöffneter Stunde diese Servicestellen besuchen", so Bernhard Stiefel, Direktor Privatkunden Donaueschingen.

In der aktuellen Niedrigzinsphase sei die Nachfrage nach qualifizierten Beratungsgesprächen spürbar gestiegen, weshalb in diesem Bereich die Beratungszeiten weiter ausgebaut würden. Einfache Serviceleistungen, wie Überweisungen tätigen oder Daueraufträge anlegen, würden hingegen immer häufiger online ausgeführt. Dies sei bei vielen Kunden bereits alltäglich und das wirke sich natürlich auch auf die Kundenfrequenz in den reinen Servicestellen aus.

Die beiden Mitarbeiterinnen, Angelika Seidel (Fützen) und Hannelore Herrmann (Pfohren), würden in der nahe gelegenen Filiale Blumberg und in der Hauptstelle Donaueschingen weiterhin als persönliche Ansprechpartnerinnen für die Kunden zur Verfügung stehen.

Für Ortsvorsteher Gerhard Feucht ist die Schließung der Filiale eine Hiobsbotschaft, die zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt kommt. Denn unter dem Stichwort "Pfohren 2030" wurde Anfang des Jahres ein Projekt gestartet, das den demografischen Entwicklungen entgegenwirken soll. "Da geht es auch um die Versorgung der älteren Bürger", erklärt Feucht. Natürlich gehe das über eine Bankfiliale hinaus, aber es sei doch wichtig, dass es in einem Ort dieser Größenordnung die Möglichkeit gebe, irgendwo Geld zu abzuheben. Auch, dass mit den Riedseen eine große Freizeiteinrichtung angeschlossen ist.

Vor rund zehn Jahren sei Pfohren vor der Entscheidung gestanden, ob es lieber einen Geldautomaten oder ein Serviceschalter haben wolle. Damals habe man sich schweren Herzens für den Serviceschalter entschieden. "Nun haben wir bald gar nichts mehr", sagt Feucht. Gerade für ältere Bürger, die nicht mehr so mobil sind und die kein Online-Banking hätten, wäre das eine ganz schlechte Nachricht. "Wir werden eine klare Versorgungsleistung verlieren", so Feucht. Aufgeben möchte er allerdings nicht.