Sonntags Parkplatz-Kollaps an Hallen

Sie parken kreuz und quer, hintereinander, nebeneinander – wenn es ginge, am liebsten wohl auch noch übereinander. Immer wieder sonntags, wenn in der Marienkirche Gottesdienst ist und zeitgleich in den Donauhallen Veranstaltungen Besucher anziehen, geht tatsächlich nichts mehr. Jeder Millimeter Parkraum und – zum Leidwesen vieler Anlieger – häufig auch Gehwege, Teile von Hof- und Grundstückseinfahrten oder Grundstücksbereiche darüber hinaus, wird ausgenutzt.

Am vergangenen Wochenende, als das Städtedreieck zum großen Neujahrsempfang anlässlich der Heimattage 2012 gemeinsam in den Mozartsaal der Donauhallen eingeladen hatte, nebenan die Münzen- und Briefmarkensammler beim Großtauschtag mit angegliederter Spielzeugbörse ihrer Sammelleidenschaft frönten, und in der Marienkirche auch noch Gottesdienst gefeiert wurde, kam es ganz dicke: Nicht nur die öffentlichen Parkplätze direkt vor den Donauhallen, am alten Festhallenplatz, an der Marienkirche, dem Finanzamt oder vor der Volksbank waren voll belegt.

Auch in weitem Umkreis ging gar nichts mehr. Hindenburgring, Käferstraße, Wasserstraße, alle direkten Zufahrtsstraßen zur Donauhalle waren vormittags zu beiden Seiten zugeparkt. Fluchend drehten Autofahrer auf der Suche nach einer Parklücke die Runden, um ihr Heilig‘s Blechle dann in den meisten Fällen zähneknirschend weit weg, in der Poststraße an der Brigach oder etwa im Stadtzentrum zu parken.

Den Ärger über das Parkplatzproblem trug mancher Besucher mit hinein zu den Veranstaltungen in den Donauhallen – glücklicherweise, so Vereinsvorsitzender Dieter Friedt, schmälerte das aber am Ende den Erfolg des Großtauschtags der Münzen- und Briefmarkenfreunde, die 550 Besucher in die Donauhalle lockten, in keiner Weise.

Mehr als genug Parkplätze

Hat Donaueschingen ein Parkplatzproblem? Eigentlich nein. Summa summarum gibt es mehr als genug Parkplätze. Ob die für Besucher im Einzelfall immer an der richtigen Stelle sind, steht freilich auf einem anderen Papier geschrieben. Die 70 Parkplätze direkt vor den Donauhallen sind bei Veranstaltungen in der Regel schnell belegt, in direktem Umkreis der guten Stuben Donaueschingens ist öffentlicher Parkraum Mangelware – ein großer Hallenkomplex in zentraler Lage, quasi mitten in der Stadt, hat eben auch für Autofahrer seinen Preis.

Immer wieder wird deshalb der Verzicht auf den Bau einer großräumigen Tiefgarage im Zuge der Donauhallenmodernisierung vor zwei Jahren als echter Planungsfehler eingestuft. Dass eine solche Tiefgarage das über 15-Millionen-Euro-Projekt kostenmäßig in unendliche Höhen katapultiert hätte, gerät dabei gerne in Vergessenheit.

Hin und wieder hilft Autofahrern auch das Besinnen auf die öffentlichen Stellplätze an verschiedenen Orten in akuter Parkplatznot auf die Sprünge: Über 500 öffentliche Parkplätze, viele davon sogar ohne zeitliche Beschränkung, stehen Autofahrern in der Kernstadt zusätzlich zum Parkraum am Straßenrand zur Verfügung – wer begleitend zum Besuch einer Veranstaltung in den Donauhallen also einen ausgedehnteren Spaziergang nicht scheut, findet in der Regel auch an veranstaltungsreichen Wochenenden, früher oder später, seinen Parkplatz.

- Bus- und Autoparkplatz an der Fürstenbergstraße: 30 Plätze.

- Parken am Bahnhof: sieben Plätze

- Parken bei der Außenstelle des Landratsamtes an der Käferstraße: 20 Plätze, mit Parkscheibe

- Parken unter der Schellenbergbrücke: 32 Parkplätze

- Park- and Ride-Parkplatz am Bahnhof: 100 Parkplätze, für Aurofahrer mit Berechtigungsschein der Deutschen Bahn

- An der Baarsporthalle: 72 Parkplätze

- Am Hanselbrunnenplatz: Zehn Parkplätze, mit Parkscheibe

- An der Realschule: 42 Parkplätze

- An der Sebastianskapelle: 31 Parkplätze

- An der Stadtmühle: 19 Stellplätze

- An der Bahnhof-Südseite, Friedrich-Ebert-Straße: 30 Parkplätze

- Vor dem Café Reiter, Poststraße: acht Stellplätze

- Vor den Donauhallen: 70 Stellplätze

- Tiefgarage unter dem Max-Rieple-Platz: 32 Stellplätze, mit Parkscheibe