Foto: Schwarzwälder Bote

Partnerschaft: Offizielle Beziehungen mit Vác in Ungarn bestehen seit einem Vierteljahrhundert

Die Jahre um Zeiten nach Mauerfall und Öffnung des Ostens waren auch spannende und an Veränderungen reiche Jahre für die Donaustadt.

Donaueschingen (gvo). Mit der Zuwanderung aus dem Osten ist die Einwohnerzahl stark gestiegen. Am Ende stand die Erhebung zur Großen Kreisstadt vor 25 Jahren, was bekanntlich am 29. Juni mit einem Festakt gefeiert wird. Es wurden aber auch in die andere Richtung freundschaftliche Bande geknüpft: 1991 zur Aufbauhilfe nach Adorf in Sachsen, 1994 wurde man von einem Partnerschaftsantrag aus dem fernen Japan überrascht. Dazwischen lag der Kontrakt mit der Donaustadt Vác, den man auch als Dank für Ungarns besondere Rolle bei der Grenzöffnung für DDR-Bürger gerne unterzeichnete. Während ausgerechnet die Beziehung nach Adorf nach unharmonischen Jahren schon 1995 in die Brüche ging, steuert die Stadt mit Vác in diesem und mit Kaminoyama 2020 die Silberhochzeit an.

Am Programm für das Jubiläum wird derzeit noch im Rathaus gefeilt. Es wird aber in der nächsten Sitzung der Partnerschaftskomitees am Dienstag, 6. März, ab 19 Uhr, im Rathaus vorgestellt. Neben den üblichen Schülerbegegnungen und den Besuchen bei den jeweiligen Festen ist im Vorfeld des Herbstfestes am Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr, ein Festakt in den Donauhallen geplant.

Wie man aus privaten Freundeskreisen weiß, ist es nicht immer einfach, gute Kontakte über weite Distanzen zu pflegen. Mit dem über 1000 Kilometer entfernten Vác ist dies über weite Strecken gelungen.

Im Rathaus hat weitgehend der frühere und inzwischen recht gut ungarisch sprechende Hauptamtsleiter Ernst Zimmermann die Fäden gezogen. Gesellschaftlich waren es zunächst der Pfohrener Ernst Engesser und später Artur Zwetschke als Vorsitzende  des Freundeskreises. Einen Hänger, der mit der Städtefreundschaft an sich nichts zu tun hatte, erlebte die Partnerschaft mit der Pensionierung Zimmermanns und auch dem altershalber geplanten Rücktritts Zwetschkes. Während mit Heike Föhrenbach im Rathaus eine sehr engagierte Nachfolgerin gefunden wurde, drohte dem Freundeskreis gar das Aus, weil sich zunächst keine Jüngeren für eine Amtsübernahme interessierten.

Inzwischen ist diese Hürde geschafft und mit der Vierer-Spitze Andreas Heidinger, Gemeinderätin Annie Bronner, der gebürtigen Vácerin Angelika Müller und Gemeinderätin Karin Stocker-Werb und der Gründung einer Deutsch-Ungarischen Gesellschaft als Freundeskreis-Nachfolge die Basis für schöne Feierlichkeiten geschafft.

Am 22. Mai 1993 wurden die Urkunden im Varoshaza, dem Rathaus in Vác, von den Bürgermeistern Bernhard Everke und Ferenc Batos unterzeichnet. Mit dabei war Adrian Zeller, langjähriger Bürgermeister von Donaueschingens damals einziger Partnerstadt Saverne, und Erkki Kukkonen, Verwaltungschef von Järvenpää, der Partnerstadt von Vác.

Neben der Urkundenunterzeichnung wurde auch viel gefeiert. Etwa beim Begrüßungsabend, als erstmals ein "Gemeinderatschor" mit deutschem Liedgut auftrat. Textsicher hatte man sich auf der 20-stündigen Busfahrt nach Ungarn gemacht. Zum Herbstfest Anfang Oktober 1993 empfing die Stadt eine 44-köpfige Delegation im Donaueschinger Rathaus. Im Rahmen eines Abendessens in den "Donaustuben" leisteten die Stadtoberhäupter nochmals ihre Unterschriften. Anfang 1994 wurde der Freundeskreis gegründet.

Vác erhoffte sich von Donaueschingen Unterstützung auf dem Weg nach Europa und zu Fördertöpfen für die Verbesserung der Infrastruktur. Parallel gab es in den ersten Jahren aber auch zahlreiche Hilfstransporte zur Verbesserung der Situation in Heimen und Krankenhäusern, die privat und übers Rote Kreuz organisiert wurden.

In welchem Umfang das 25-jährige gefeiert wird, wird sich in der Komitee-Sitzung am 6. März zeigen. Zum Fünf- und Zehnjährigen hatte Donaueschingen jeweils eine Ungarn-Woche mit Kunstausstellung, Musik, Folklore und Kulinarischem auf die Beine gestellt.

Die Anfänge: Ungarn große Rolle bei der Öffnung des Eisernen Vorhangs weckte im Donaueschinger Gemeinderat den Wunsch nach einer ungarischen Partnerstadt. Einige Kommunen sagten ab, weil sie schon ausreichend Partnerstädte hatten. Den Kontakt zum Vácer Rathaus knüpfte dann Martha Arvay, die bei einem Lehrerseminar an der damaligen Lehrerakademie Donaueschingen und bei einem Empfang im Rathaus mit Bürgermeister Bernhard Everke ins Gespräch kam. Die Vácer nahmen die Offerte aus Deutschland gerne an und hoffte auch auf Aufbauhilfe aus dem Westen. Eine Sondierungsdelegation hatte Vác erstmals im Juni 1992 besucht.

Aussprache: Länger gedauert als die Zeit zwischen den ersten Kontakten und der Vertragsunterzeichnung hat die richtige Aussprache von Vác gedauert. Die Ungarn sprechend akzentuiert ein langes A, ergo "Waatz". In Donaueschingen hielt sich dagegen parallel hartnäckig lange ein eher kroatisch geprägtes "Watsch".

Geschichte: Seit über 1000 Jahren ist Vác besiedelt und seit dem Seit dem zehnten Jahrhundert Bischofssitz sowie geistiges und künstlerisches Zentrum der Region. Die Stadt wurde während der türkischen Besatzungszeit zerstört, aber 1686 befreit. Es folgt der Wiederaufbau im Barockstil. Erste Deutsche siedelten sich an. Heute zählt das 40 Kilometer nördlich von Budapest liegende Vác 36 000 Einwohner.

Touristische Ziele: Dom, Barockkirchen, Türken-Keller, Dreifaltigkeitsstatue, Triumphbogen, Donauufer. Anziehungskraft hat auch das Barock-Festival "Vácer Lustbarkeiten", das jeden Juli von einer Donaueschinger Delegation mit Musikverein besucht wird.

Besonderheiten: Vác zeigt sich großzügig und würdigt das Partnerschaftsengagement: Bernhard Everke, Ernst Zimmermann und Herbert Bayer sind seit Jahren Ehrenbürger der ungarischen Stadt. Und eine Ehe hat die Städtepartnerschaft auch gestiftet: Die Vácerin Angelika Furucz heiratete im Jahr 2013 Dirk Müller. (Quelle: donaueschingen.de)

Die Anfänge: Ungarn große Rolle bei der Öffnung des Eisernen Vorhangs weckte im Donaueschinger Gemeinderat den Wunsch nach einer ungarischen Partnerstadt. Einige Kommunen sagten ab, weil sie schon ausreichend Partnerstädte hatten. Den Kontakt zum Vácer Rathaus knüpfte dann Martha Arvay, die bei einem Lehrerseminar an der damaligen Lehrerakademie Donaueschingen und bei einem Empfang im Rathaus mit Bürgermeister Bernhard Everke ins Gespräch kam. Die Vácer nahmen die Offerte aus Deutschland gerne an und hoffte auch auf Aufbauhilfe aus dem Westen. Eine Sondierungsdelegation hatte Vác erstmals im Juni 1992 besucht.

Aussprache: Länger gedauert als die Zeit zwischen den ersten Kontakten und der Vertragsunterzeichnung hat die richtige Aussprache von Vác gedauert. Die Ungarn sprechend akzentuiert ein langes A, ergo "Waatz". In Donaueschingen hielt sich dagegen parallel hartnäckig lange ein eher kroatisch geprägtes "Watsch".

Geschichte: Seit über 1000 Jahren ist Vác besiedelt und seit dem Seit dem zehnten Jahrhundert Bischofssitz sowie geistiges und künstlerisches Zentrum der Region. Die Stadt wurde während der türkischen Besatzungszeit zerstört, aber 1686 befreit. Es folgt der Wiederaufbau im Barockstil. Erste Deutsche siedelten sich an. Heute zählt das 40 Kilometer nördlich von Budapest liegende Vác 36 000 Einwohner.

Touristische Ziele: Dom, Barockkirchen, Türken-Keller, Dreifaltigkeitsstatue, Triumphbogen, Donauufer. Anziehungskraft hat auch das Barock-Festival "Vácer Lustbarkeiten", das jeden Juli von einer Donaueschinger Delegation mit Musikverein besucht wird.

Besonderheiten: Vác zeigt sich großzügig und würdigt Partnerschaftsengagement: Bernhard Everke, Ernst Zimmermann und Herbert Bayer sind seit Jahren Ehrenbürger. Und eine Ehe hat die Städtepartnerschaft auch gestiftet: Die Vácerin Angelika Furucz heiratete 2013 Dirk Müller. (gvo/Quelle: donaueschingen.de)