Sie treten in der Kernstadt für die GUB an: Die Bewerber (von links): Berket Birdüzer, Marco Doser, Franz Wild, Helena Ebinal, Claudia Weishaar, Ralf Gliese, Alexandra Riedmaier, Tobias Mauz, Günter Barthel, Marcus Milbradt, Rainer Hennch-Schnurr, Marvin Vogt, Judith Eisenhauer-Lehmann, Irina Bojarski, Sabine Landen und Melanie Cebrian. Fotos: Jakober Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: GUB nominiert Kandidaten für den Gemeinderat / Vier Stadträte stehen wieder auf Liste

Mit einer vollen Kernstadt-Liste und sieben Ortsteil-Kandidaten tritt die GUB bei der Kommunalwahl für den Gemeinderat an.

Donaueschingen (jak). Besonders über Letzteres freut sich GUB-Chef Tobias Mauz: "Auch wenn wir seit einigen Jahren mit Franz Wild den inoffiziellen Ortsvorsteher von Allmendshofen stellen, war bei den Ortsteilen bislang etwas Luft nach oben", erklärt Mauz, der die Liste nach Wunsch der GUB-Mitglieder anführen wird. Auch Claudia Weishaar schreibt den Ortsteilkandidaten eine wichtige Rolle zu: "Sie sind unsere Satelliten, die uns spiegeln, was in den Ortsteilen wichtig ist und wo der Schuh drückt."

Die Fraktionssprecherin wird ebenso wieder antreten, wie Franz Wild, Alexandra Riedmaier und Martin Auer, der für Claudia Jarsumbek in den Gemeinderat nachrückte. Dass Jarsumbek als Stimmgarant und "zugkräftige Kandidatin" und auch Philipp Janosch, der aus beruflichen Gründen aufhören möchte, nicht mehr auf der Liste stehen, haben das GUB-Urgestein Weishaar dazu bewogen, ein achtes Mal für den Gemeinderat zu kandidieren. Schließlich soll die Zahl der Sitze gehalten werden und das sei schwer, wenn die Hälfte der Fraktion nicht mehr antritt. "Ich kandidiere aber nicht aus Mitleid noch einmal", erklärt Weishaar. Wie sie sich früher für Familienthemen eingesetzt hat, möchte sie sich nun mit zunehmendem Alter für die Senioren der Stadt stark machen. Und dafür sei der Aufzug für das blaue Rathaus, für den Weishaar vehement kämpft, nur ein Symbol.

Doch nicht nur der demografische Wandel soll das Wahlkampfprogramm der GUB prägen, sondern auch das Verkehrskonzept und die Stärkung der Ortsteile. Im Bereich Verkehr möchte die GUB die Bahnhofstraße beschleunigen, den Stadtbus stärken und das Radwegenetz ausbauen. Und hinter dem Rathaus soll nicht nur ein Parkdeck, sondern ein Parkhaus entstehen, über dem auch Wohnraum geschaffen werden soll. In den Ortsteilen stehen Wohnprojekte für "Jung und Alt", Eindämmung des Flächenverbrauchs durch verdichtetes Bauen, sowie ein Ausbau der Betreuungszeiten für den Nachwuchs auf dem Programm.

"Die GUB steht nicht für Schema F. Wir handeln nicht nach Parteiideologien", sagt Tobias Mauz. Im Fokus stünde immer, was das beste für Donaueschingen sei. Und dafür brauche es Leute, die sich für ihre Stadt interessieren. "Genau solche Kandidaten haben wir auf der Liste", so der GUB-Chef. Viele der Kandidaten seien in anderen Vereinen schon eine tragende Säule – wie beispielsweise Ralf Gliese: "Ich bin ein Vereinsmensch und nur Mitglied zu sein, ist mir einfach zu langweilig", sagt der 45-Jährige. In einem Verein gebe es immer ein paar, die arbeiten und der Rest genieße das Vereinsleben. Ähnlich sei es auch in der Stadt – Gliese möchte nicht genießen.

Und auch mit Blick auf die Berufe und das Alter biete sich eine bunte Mischung. Während andere für ihre Liste händeringend nach Frauen gesucht hätten, biete die GUB 50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen – das habe sich allerdings ohne besonderes Zutun so ergeben. "Und mit vier Schulleiterinnen macht uns im Bereich Bildungskompetenz niemand etwas vor", sagt Mauz. Neben Ursula Frese, die früher die Ostbaarschule geleitet hat, und Weishaar, ehemalige Schulleiterin in Pfohren, stehen auch Weishaars Nachfolgerin Susanne Schulz und Marianne Bernhard, die Schulleiterin der Grundschule Talheim, auf der Liste.

Für den GUB-Chef Mauz stand bis vor einer Woche noch die Frage im Raum, ob er überhaupt in Donaueschingen bleiben werde. Doch manchmal braucht es etwas Glück: Beim Losverfahren für die 14 Bauplätze im neuen Stadtviertel "Am Buchberg" wurde seine Nummer an zweiter Stelle gezogen. Nun kann er hier mit seiner zukünftigen Familie die Zukunft planen: "Ich werde also die nächsten 71 Jahre in Donaueschingen wohnen", sagt der 29-Jährige und fügt hinzu. "Da will ich auch etwas mitgestalten."

Einbringen möchte sich auch Marcus Milbradt: "Es gibt zu wenige im Gemeinderat, die selbstständig sind oder Geschäftsinhaber sind", sagt der Augenoptikmeister. Das habe in der Vergangenheit zu Differenzen geführt, die eigentlich überhaupt keine gewesen wären.

Und auch zwei weitere Donaueschinger Einzelhändler sind zu finden: der Fahrradhändler Josef Rothweiler und Judith Eisenhauer-Lehmann von der Metzgerei Lehmann: "Wenn es der Stadt gut geht, dann geht es auch mir und meiner Familie gut", sagt die 44-Jährige.

Das findet auch Berket Birdüzer. "Ich bin so dankbar hier zu sein. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben", sagt der 60-jährige Vermögensberater, der 1969 mit nur einer Plastiktüte nach Deutschland gekommen ist.

n Kernstadt: Tobias Mauz (29) Wirtschaftswissenschaftler; Alexandra Riedmaier (40) selbstständige Physiotherapeutin; Marcus Milbradt (47) selbstständiger Augenoptikmeister; Franz Wild (71) Bauingenieur (FH); Claudia Weishaar (66) Schulleiterin i. R.; Ralf Gliese (45) Systemintegrator; Helene Ebinal (45) Hausfrau; Berket Birdüzer (60) Vermögensberater; Judith Eisenhauer-Lehmann (44) selbstständige Fleischereifachverkäuferin; Marvin Vogt (28) Leiter einer Tennisschule; Melanie Cebrian (38) Gymnasiallehrerin; Sabine Landen (59) selbstständige Gesetzliche Betreuerin; Rainer Hennch-Schnurr (42) Energieelektroniker; Irina Bojarski (30) Einzelhandelskauffrau; Marco Doser (29) geprüfter Handelsfachwirt; Bernhard Plum (54) Professor für Wirtschaftsingenieurswesen; Günter Barthel (50) Stabsfeldwebel; Josef Rothweiler (59) Fahrradhändler; Martin Auer (61 Jahre) Bankkaufmann.

n Aasen: Marianne Bernhard (51) Schulleiterin.

n Grüningen: Christel Schwer (66) Chefarztsekretärin i.R.

n Heidenhofen: kein Bewerber

n Hubertshofen: kein Bewerber

n Neudingen: Johannes Schwab (18) Abiturient.

n Pfohren: Ursula Frese (66) Schulleiterin i. R.; Susanne Schulz (42) Schulleiterin.

n Wolterdingen: Adina Mauz (38) Sporttherapeutin; Susann Zwick (32) pharmazeutisch-technische Assistentin