Seit 1589 wird das Gregori-Fest in der Donaustadt gefeiert. Fürstenpaar ergriff einst die Initiative.
Donaueschingen - Drei wenn auch ordentlich verzögerte Böllerschüsse, Grüße von den Erich-Kästner-Schülern Oktan Sarisoy und Festina Cocaj sowie von OB Erik Pauly – das Gregori-Fest am Montag in der Donaustadt nahm seinen Lauf, die gute Laune hielt an. Auf dem alten Festhallenplatz unmittelbar an der Brigach waren die jüngeren Semester wieder gut beieinander, der Gregori zu ‘Eschingen ist bekanntlich ein Kinderfest mit einer fast schon sagenhaften Tradition. 1589 wurde es auf Initiative des damaligen Fürstenpaares Heinrich VIII und Amalie zum Leben erweckt, seither ist der Nachwuchs vor allem spielenderweise und einmal jährlich ganz intensiv zusammen.
In die Rollen Heinrichs und Amalies schlüpften diesmal Oktan Sarisoy und Festina Cocaj. Die Eleven hatten ihren Spaß, Festina fühlte sich in ihrem Part als donaustädtische Fürstin offensichtlich wohl. Der Zug vom Rathausplatz zum Festhallenplatz wurde von der donaustädtischen Jugendkapelle angeführt, mit wenig Abstand folgte "Frohsinn"-Zunftmeister Michael Lehmann, der diesmal sowie temperaturbedingt nicht unter seiner weißen Polyester-Perücke leiden musste. "Plastikhaar" bei Hitze – da fallen auch die Mundwinkel eines Obernarren.
OB Erik Pauly wünschte dem Nachwuchs angenehme und ausgelassene Stunden, mit den Worten "so, jetzt wird gefeiert", schickte er die Kinder und Jugendlichen zu den Spielstationen. Dort wachten Mitarbeiter von Kunstschule und Stadtjugendpflege, seit einigen Jahren orientiert sich der Gregori äußerlich stärker an den Anfängen. Gaukler und Artisten sind in historischen Kostümen zu sehen, auch Stephanie Ambacher etwa schlenderte als Leiterin des Kinder- und Jugendbüros im bodenlangen Kleid umher.
Die Erich-Kästner-Schule war beim Gregori wieder exponiert dabei, der Nachwuchs des Hauses begab sich zum historischen Tanz. Auf der Bühne schmunzelten Sarisoy sowie Cocaj und "beäugten" ihre Altersgenossen, die Mütter und nachmittags natürlich noch wenigen Väter waren "wunderfitzig". Um 15.30 Uhr wurden die Gregori-Wecken ausgegeben, das Gebäck schmeckt unter freiem Himmel ja noch besser.
Pauly dachte beim Kinderfest übrigens in mehrfacher Weise an die Erwachsenen und erinnerte an die Achtelfinal-Begegnung zwischen Deutschland und Algerien: "Den Gregori feiern wir bis 22 Uhr, hernach wird das Spiel übertragen. Das passt doch wunderbar."