Kein Restaurant und auch keine Tagungen mehr: Hichem Ben Amor, Geschäftsführer des Parkside Hotels am Flugplatz setzt auf das Konzept "Garni": Übernachtung mit Frühstück. Foto: Hanauer

Ein Tagungsort weniger in der Donaustadt: Kongress-Angebote fallen weg. "Garni" heißt das neue Konzept.

Donaueschingen - Mit der Schließung des Restaurants im Parkside Hotel am Flugplatz verliert die Stadt Donaueschingen auch einen beliebten Tagungsort. Michael Schlereth, Geschäftsführer der Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH, sieht diese Entwicklung "mit Sorgen".

Hotel-Geschäftsführer Hichem Ben Amor führt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten wirtschaftliche Gründe sowie zu wenig qualifiziertes Personal für die Schließung des Restaurants an. Daher möchte er künftig auch von Tagungen in seinem Angebot absehen.

Ein Punkt, den Michael Schlereth nicht nachvollziehen kann. Er sieht sowohl mit der Schließung des Restaurants als auch dem Wegfall des Tagungsangebots die Attraktivität des Flughafens sinken. Viele Firmen seien für Konferenzen nach Donaueschingen gereist, zudem sei das Restaurant beliebt gewesen – auch bei Einheimischen. Flugschulen seien ebenfalls oft zu Gast auf dem Flugplatzgelände und hätten bisher ihre Mittags- und Kaffeepausen im Restaurant verbracht. Das fällt künftig weg. "Ich sehe das mit Sorgen", sagt Schlereth.

Von der Schließung hat der Flugplatzchef Anfang der Woche zufällig erfahren – er wollte eigentlich auf der Tageskarte im Internet schauen, was es zum Mittagstisch gibt. Zwei bis drei Mal pro Woche habe er dort gegessen. "Der Koch war super, das Essen gut und die Bedienung nett", lobt er.

Auch die Stadt Donaueschingen zeigt ihr Bedauern gegenüber der Schließung. "Besonders schade ist dies an einer so exponierten Lage wie dem Flugplatz", ist auf Anfrage aus dem Rathaus zu hören.

Hotel-Geschäftsführer Hichem Ben Amor erläutert sein neues Konzept: "Die Konzentration liegt jetzt auf ›Garni‹ (Anm. Red.: Übernachtung mit Frühstück). Das läuft sehr gut", und sei mit dem Franchise-Unternehmen abgestimmt.

Dass er seinen Gästen nun kein Essen mehr serviert, sieht er nicht als Nachteil. Denn viele von ihnen würden gerne außerhalb des Ortes essen, an dem sie schlafen. Daher würden viele Gäste in die Stadt fahren, um dort zu speisen.

Flugplatz-Geschäftsführer Schlereth kann sich nicht vorstellen, dass dieses Konzept aufgeht. Wenn beispielsweise ein Geschäftsmann nach langer Autofahrt im Hotel ankomme, wolle dieser sicher nicht mehr lange nach einem Restaurant suchen.

Umgekehrt wäre es für Gäste, die in der Stadt einkehren, nicht möglich, beispielsweise ein Glas Wein zu trinken, wenn sie noch ins Hotel fahren müssten. "Hoffentlich geht es so weiter, dass auch bewirtet wird", sagt Michael Schlereth. "Bis dahin wird das Fliegerstüble die Herausforderung annehmen und Getränke sowie kleine Speisen anbieten."

Hichem Ben Amor führt derzeit nach eigenen Angaben Gespräche mit verschiedenen Restaurants, die auf Bestellung Speisen ins Parkside Hotel liefern sollen.