Die Brigachdurchfahrt gehört zu den Publikumsmagneten. Im Jahr 2019 soll in Donaueschingen die Europameisterschaft im Gespannfahren stattfinden. Dann wird es sogar noch ein Hindernis mehr geben. Foto: Archivfoto: Stefan Lafrentz

Europäischer Gedanke rückt in Fokus. Kummerländer kehrt als Caterer zurück.

Donaueschingen - Kaspar Funke blickt in die Zukunft und greift nach den Sternen: Nachdem der Reitturnier-Chef seinen Vertrag mit der Stadt verlängert hat und die Regie über die Traditionsveranstaltung bis 2023 übernehmen wird, geht es jetzt darum, wie sich das Turnier in Zukunft aufstellt.

"Nach der Vertragsverlängerung richtet sich jetzt der Blick nach vorne", sagt Funke. Die Diskussionen mit dem Fürstenhaus sollen in den Hintergrund rücken. Das liegt nun im Aufgabenbereich der Stadt und somit muss Oberbürgermeister Erik Pauly Verhandlungen führen. "Wir befinden uns in sehr enger Abstimmung mit dem Fürstenhaus", sagt Pauly. Hintergrund der Gespräche ist, die alten Verträge, die längst überholt sind, auf neue und für alle Parteien verlässliche Füße zu stellen.

Zukunft jetzt – unter diesem Leitspruch soll in Zukunft auf drei Stichworte Wert gelegt werden: Pferdesportevent, europäisch und vollständig. Das Turnier soll weiterentwickelt werden. Da passt die geografische Lage Donaueschingens bestens: im Zentrum Europas. Und Europa soll eine große Rolle spielen. Die Europameisterschaft im Gespannfahren für 2019 ist schon gesichert, die Bewerbungen für Europameisterschaften in der Dressur für 2021 laufen. Nun geht es darum, die Voraussetzungen zu schaffen, um ein europäisches Niveau zu garantieren.

Damit verbunden sind nicht nur Investitionen in den Platz. Schließlich hatte Rudolf Temporini, Leiter des Fahrsports, schon diverse Male auf den schlechten Zustand des Abfahrplatzes hingewiesen. Nun schlägt er mildere Töne an, denn bis 2019 soll jährlich in die Optimierung der Fahrplätze investiert werden. "Das ist auch dringend nötig", so Temporini, der für die Europameisterschaft die Weltelite in Donaueschingen erwartet. "Es wird das Fahrsportereignis." Neben einem achten Hindernis soll für die Zuschauer, die die Europameisterschaft sehen wollen, eine Tribüne aufgebaut werden.

Auch optisch soll das Reitturnier ein neues Niveau erreichen. Möglich machen das neue Zelte, die eine ganz andere Atmosphäre schaffen sollen. "Wir wollen das Reitturnier auch von der Optik her mit Sternen versehen", sagt Niklas Droste vom Veranstalter Escon. Die Besucher sollen sich wohlfühlen. Dazu soll auch der neue Caterer beitragen. Nach fünf Jahren Abstinenz werden Günther Kummerländer und sein Sohn Jörg zurückkehren. "Dass das Turnier sich weiterentwickeln soll, kommt uns entgegen, denn auch wir haben uns in den vergangenen Jahren weiterentwickelt", sagt Günther Kummerländer, der mehr auf "das Persönliche" setzen will.

Nachdem im vergangenen Jahr der Donnerstagabend das Publikum nicht in den Schlosspark lockte, soll es in diesem Jahr etwas Neues geben: Erstmals wird das Turnier mit fünf Disziplinen aufwarten. Denn neben dem Springreiten, der Dressur, den Fahrwettbewerben und dem Poloturnier wird es dieses Mal Geländehindernisse einer Vielseitigkeit geben – ähnlich wie sie beim German Masters in Stuttgart in der Halle aufgebaut sind, sollen die Naturhindernisse bei der Premiere auf dem Turnierplatz aufgebaut werden – doch Kaspar Funke denkt auch hier schon weiter.

"Irgendwann sollen die Teilnehmer dann auch mal raus ins Gelände reiten", sagt der Turnier-Chef und präsentiert auch gleich einen neuen Verantwortlichen: Fritz Pape, der in den 1960er Jahren schon selbst in Donaueschingen geritten ist und damals im Springen und bei den Jagdprüfungen an den Start ging. "Die Vielseitigkeit auf einem Platz auszutragen, ist keine neue Idee. Daher wissen wir, dass die Zuschauerresonanz bei so etwas sehr groß ist", sagt Pape und verspricht gleichzeitig "attraktive Hindernisse", die dem Zuschauer spektakuläre Sprünge bieten und für Reiter und Pferd nicht zu große Sturzgefahren.

Während 2019 und 2021 ganz im Zeichen der Europameisterschaften stehen, wird Donaueschingen 2018 zum Sichtungsturnier für die Weltmeisterschaft. Das wirkt sich allerdings auf den Termin aus: So findet das Reitturnier dann nicht im September statt, sondern wird um vier Wochen vorverlegt. Doch das soll erst der Anfang sein: "Unser Ziel ist es langfristig in gewissen zeitlichen Abständen Championate in Donaueschingen auszutragen", sagt Funke.

Info

Bis 1. August gelten noch die Vorverkaufspreise. Die Dauerkarte kostet je nach Platzkategorie zwischen 35 Euro und 70 Euro. Kinder bis zu einem Alter von sieben Jahren haben am ganzen Wochenende freien Eintritt. Kinder zwischen acht und 14 Jahren erhalten Donnerstag und Freitag freien Eintritt und zahlen am Samstag und Sonntag nur sechs Euro. Die günstigsten Tickets gibt es am Donnerstag und Freitag für zwölf Euro und am Samstag und Sonntag für 15 Euro. Karten sind unter www.escon-marketing.de oder bei der Tourist-Information erhältlich.