Joachim Seidel sorgt sich um Fußgänger, die beim Realkreisel einen Weg auf das gegenüberliegende Schnellrestaurant suchen. Die Querungshilfe endet auf einer Grünfläche. Fotos: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Gehweg: Gefährliche Situation am Mollenstein-Kreisel / Verkehrsschau soll Klärung bringen

Zu Fuß mal eben ins Schnellrestaurant jenseits der Donaueschinger Straße? Der spontane Hunger kann lebensgefährlich sein. Verantwortlich ist die Gehwegsituation am Kreisverkehr L 171/Mollensteinstraße, im Volksmund auch Realkreisel genannt.

Donaueschingen/Hüfingen (wur). Wo die Mollensteinstraße die Gemarkungsgrenze zwischen den beiden Baarstädten bildet, macht nun ein Hüfinger auf einen Missstand aufmerksam.

Joachim Seidel, Ex-Stadtrat und ehemaliger TuS-Vorsitzender, macht an der Mollensteinstraße wenige Meter nach dem Kreisverkehr zwar eine Querungshilfe aus, doch die endet auf der anderen Straßenseite zwar mit abgesenkten Bordsteinen, aber ohne Gehweg. Mit gutem Schuhwerk könne man zwar die Böschung zum Realplatz begehen, doch in Richtung Schnellrestaurant und Tankstelle führt kein Weg. "Ich habe schon oft gesehen, wie junge Leute auf dem Grünstreifen parallel zur Donaueschinger Straße gelaufen und dann über die Straße gerannt sind", erinnert sich Seidel und ist der Meinung, hier müsste aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Fußgängerquerung an der Emil-von-Kessler-Straße und auf der anderen Straßenseite ein Gehweg in Richtung Schnellimbiss und Tankstelle angelegt werden.

Was eine Optimierung der Querungshilfe auf der Seite des Einkaufsmarkts Real anlangt, erinnert Beatrix Grüninger, Sprecherin der Stadt Donaueschingen, an die Entstehungsgeschichte des Mollenstein-Kreisels. Dieser wurde einer der ersten Kreisverkehre in Donaueschingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis im Jahr 2000 gebaut. Anlass für die Planung war der zunehmende Fahrzeugverkehr aus dem Einkaufszentrum rund um die Mollensteinstraße. Die Bebauung des Gewerbegebietes, in dem sich das angesprochene Fast Food-Lokal befindet, war seinerzeit noch nicht absehbar. Auch die Discounter Lidl und Aldi existierten in der heutigen Form noch nicht.

Die von Joachim Seidel beanstandete Querungshilfe endet auf Privateigentum, weil es entlang der Landesstraße Richtung Allmendshofen keinen Gehweg gibt. Als Ersatz hierfür gebe es es den 2018 frisch sanierten Fuß- und Radweg, der von der Friedrich-Ebert-Straße aus Richtung Allmendshofen kommend unter der Bahn hindurch nach Hüfingen führt.

Weg endet auf Privatgrundstück im Nirvana

Was nicht heißt, dass es keine Bürgeranfragen zum Querungswunsch gebe. Mitte Oktober 2018 habe es eine Bürgeranfrage an die Stadt gegeben. "Deshalb wird sich auch eine Verkehrsschau bei nächster Gelegenheit mit dieser Überlegung befassen", so Grüninger. Sicherlich werde dabei dann auch die Planung des neuen Kreisverkehrs am Zubringer Allmendshofen eine Rolle spielen.

Eine der nächsten Verkehrsschauen wird sich überdies mit der Querungshilfe an der Bregstraße auf Höhe der Deichmann-Filiale befassen. Der Standort sei gewählt worden, da hier nahezu alle Fußgänger-Querungen zwischen den beiden Einkaufszentren stattfinden, so Grüninger. Gegebenenfalls könnte aber die Querungshilfe auf der Seite des Real-Marktes verbessert werden.

Die Stadt Hüfingen ist beim Mollenstein-Kreisel aus dem Schneider, stellt aber unweit dieses Kreisverkehrs eigene Überlegungen in Richtung Verkehrsicherheit an. Am nächsten Kreisverkehr in Richtung Hüfingen, der die Donaueschinger Straße teilt, sind zwei Überwege in Planung. Sie verbessern in Kreiselnähe auf der Bregstraße sowie in Richtung Donaueschingen auf der Donaueschinger Straße die bestehenden einfachen Querungshilfen. Anträge seien gestellt, sagte Hauptamtsleiter Horst Vetter. Seit einer Debatte über die Ausweisung weiterer Fußgängerüberwege im Gemeinderat, welche die BFSO/Grünen-Fraktion Ende September initiierte, ist klar, dass dazu noch die Genehmigung des Landratsamtes aussteht.

Mollensteinstraße und gleichnamiger Kreisel liegen an der Gemarkungsgrenze. Aufschluss hierzu gibt das Kartenwerk des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg. So verläuft die Grenze ab Bregstraße an der Hüfinger Straßenkante der Mollensteinstraße. Diese Linie wird über die Straße in Richtung Westen verlängert. Demnach gehören die Mollensteinstraße und der Kreisverkehr zu Donaueschingen. Der Kreisverkehr liegt an einer Landstraße und damit in der Zuständigkeit des Landes. Bauherr war damit das Land beziehungsweise das Straßenbauamt. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Kreisverkehr unmittelbar an der Gemarkungsgrenze Donaueschingen/Hüfingen befindet, haben sich die Städte Donaueschingen und Hüfingen zu jeweils 50 Prozent an den Investitionskosten beteiligt.