Die Polizei hat den Rollerdieb bis zum Siedlersteg verfolgt. Dort gelang es dem 16-Jährigen, zu Fuß über das Bahngleis zu flüchten. Foto: Simon

Chaosfahrt auf Roller bleibt nicht ohne Folgen. Auf 16-Jährigen kommen etliche Anzeigen zu.

Hüfingen/Donaueschingen. Der 16-Jährige, der am Freitagabend zwei Roller gestohlen und schließlich vor der Polizei durch Donaueschingen geflohen war, ist ermittelt.

Laut Polizeisprecher Dieter Popp erwartet den Jugendlichen jetzt eine Strafanzeige: "Wegen Diebstahls, eventuell in besonders schwerem Fall, außerdem wegen des Fahrens ohne Helm und Fahrerlaubnis. Hinzu kommen auch noch Umweltdelikte", erklärt Popp.

Gestohlenen Roller im Mühlbach versenkt

Der 16-Jährige hatte einen gestohlenen Roller im Hüfinger Mühlbach versenkt, nachdem er von einigen Kindern bemerkt worden war. Daher musste die Feuerwehr im Bach eine Ölsperre einrichten und den Roller herausholen. "Je nachdem werden ihm oder seiner Familie die Kosten für den Feuerwehreinsatz in Rechnung gestellt", so der Polizeisprecher.

Der Jugendliche war auf seiner Chaos-Fahrt von mehreren Zeugen beobachtet worden. Besonders in Hüfingen sei er bei seiner Fahrt durch die Stadt und beim Abstellen des Rollers von vielen Leuten gesehen worden: "Wir können sicher sagen, dass er das auch war", sagt Popp.

Strafe soll möglichst schnell verhängt werden

Wie schnell das Verfahren jetzt in die Gänge komme, hänge von der Staatsanwaltschaft ab. Wie Popp erklärt, werde aber gerade bei jugendlichen Straftätern darauf geachtet, eine Strafe schnellstmöglich zu verhängen: "Die Strafe muss auf dem Fuß folgen. Wenn sie Monate später kommt, empfinden Jugendlich das eher noch als Ansporn."

Für den 16-Jährigen gilt das Jugendstrafrecht. Eine anderweitige Beurteilung sei erst später möglich: "Die Möglichkeit, nach Erwachsenenstrafrecht zu urteilen besteht in einem Fenster nach der Volljährigkeit und dem 21. Lebensjahr", sagt Popp. Hier könne das Gericht prüfen, wie reif oder unreif der Angeklagte sei und gegebenenfalls Jugendstrafrecht anwenden.

Der Jugendliche sei schließlich in Donaueschingen von einer Polizeistreife mit einem weiteren Jugendlichen gesehen worden. Die Flucht führte durch die Stadt und über den Siedlersteg. Ein nacheilender Beamter konnte die Fahrt stoppen, der 16-Jährige flüchtete zu Fuß über die unter dem Steg verlaufenden Bahngleise.