Eine Kostbarkeit aus dem Pfarrarchiv: Das Jahrzeitbuch mit Einträgen von 1461 bis 1602, stellte Heinrich Feldmann in der Pfarrgemeinderatssitzung vor. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder Bote

Seelsorgeeinheit: Keine Sprechzeiten in Pfohren und Wolterdingen / Pfarrarchivar sucht einen Nachfolger

Zusammen mit dem Pfarrer der Seelsorgeeinheit, den hauptamtlich Mitarbeitern im pastoralen Dienst sowie den ehrenamtlich engagierten Gemeindeteams gestaltet der Pfarrgemeinderat die Arbeit und das Leben in der Seelsorgeeinheit.

Donaueschingen. Was derzeit hier läuft und an Entscheidungen ansteht, wurde in der Pfarrgemeinderatssitzung im Mariensaal unter Moderation von Beate Stolz bearbeitet.

Mit dem bevorstehenden Ruhestand von Pfarramtssekretärin Elisabeth Kaiser, die als Springerin jeweils einige Stunden in Donaueschingen, Pfohren und Wolterdingen arbeitet, hat der Rat sich mit großer Mehrheit für künftig nur noch ein zentrales Pfarrbüro in Donaueschingen ausgesprochen. Der Beschluss soll nach den Sommerferien umgesetzt werden. Bedauert wird, dass damit eine persönliche Ansprachemöglichkeit vor Ort entfällt. Bewerbungen auf die Stellenausschreibung liegen bereits vor. Die neue Kraft soll auch mit der Pflege der Homepage beauftragt werden.

Unschätzbare Schätze aus der Geschichte der Pfarrgemeinde und der Stadt finden sich im Pfarrarchiv, das seit 2007 von Heinrich Feldmann mit großem Engagement betreut wird. Im Mai, so berichtet der ehrenamtliche Archivar, wurden 33 Kirchenbücher, in denen über den Zeitraum von 1495 bis 1945 Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen dokumentiert sind, an das Diözesanarchiv abgegeben. In zwei Räumen im Pfarrhaus werden auf 200 Regalmetern die Archivalien der Pfarrgemeinde verwahrt. Sie sind etwa wichtig für Familienforschung, da mit dem Stadtbrand von 1908 die städtischen Dokumente verloren gingen. Jährlich gehen beim Pfarrarchiv etwa 50 solcher Anfragen ein und werden umgehend und kostenfrei bearbeitet, so Feldmann. Stolz und professionell mit weißen Handschuhen bestückt führte der begeisterte Archivar ein besonderes Teil vor, das in Donaueschingen verbleiben wird, ein "Jahrzeitbuch" mit Einträgen von 1461 bis 1602. In Donaueschingen wie in den Pfarreien der Seelsorgeeinheit finden sich noch zahlreiche Archivalien, für die man nach einem zentralen sicheren Aufbewahrungsort sucht. Etwa 2020 will Heinrich Feldmann die Betreuung des Pfarrarchivs abgeben. Er sucht bereits nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger in diesem Ehrenamt und bietet eine Einführungszeit an.

Ganz aktuell steht die Entwicklung einer neuen Homepage an. Die Pastoralreferenten Mirka Müller und Tobias Hofmann stellten die neue "Glaubenskommunikation im Netz" vor. "Web first", sagt Müller, heißt es künftig mit dem von der Diözese entwickelten Programm.

"Wir wollen gute Arbeit machen für die Menschen, die zu uns in die Gottesdienste kommen", so Pfarrer Erich Loks. Gottesdienste so zu gestalten, dass sie Menschen in einer Gesellschaft im Umbruch ansprechen, ist derzeit ein wichtiges kirchliches Thema. Inge-Grete Hagen und Ruth Gfell berichteten aus einer Tagung der Katholischen Akademie, welche Rolle Vertrauen und Emotionen, bekannte Formen, Sprache, Gesang, Rituale, das liturgische Gebet aber auch das Gefühl von Beheimatung im Gottesdienst spielen.

Hohe Nachfrage, voll besetzte Einrichtungen, Wartelisten und Personalengpässe kennzeichnen die Situation in den Kindergärten. Mit Blick auf den hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund wurde über die Arbeit am katholischen Profil der Einrichtungen gesprochen. Eine besondere Herausforderung bedeutet, dass in einigen Kitas nur noch ein kleinerer Teil der Kinder Deutsch als Muttersprache spreche.

Am 16. und 17. November trifft sich der Pfarrgemeinderat zur einer Klausurtagung. Dazu wurden Themen wie Caritas in der Pfarrgemeinde, Kandidatensuche für die Kirchenwahl 2020, Selbstfürsorge im Ehrenamt und die Verabschiedung der Pastoralkonzeption formuliert.

Zu den Pfarrfesten der Gemeinden kommen das Ökumenische Pfarrfest der Christuskirche/Heilige Dreifaltigkeit Donaueschingen am 8. Juli und Firmungen mit Weihbischof Uhl am 30. Juni in St. Marien in Donaueschingen und am 1. Juli in St. Johannes in Pfohren.