Breit ist anders: Am Ende dieser schmalen Stichstraße im Donaueschinger Konversionsgelände wirkt ein biederer Kleinwagen plötzlich wie ein üppiges Coupé. Foto: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Ärgernis: Stichstraßen in Wohngebieten lassen kaum Spielraum

Donaueschingen (wur). An 23 Stunden am Tag steht ein Auto unbewegt auf einem Stellplatz, in einer Garage oder am Straßenrand, heißt es bei Mobilitätsstatistikern. Da kann man davon ausgehen, dass die rechnerische eine Stunde "Auslauf" für das Heilixblechle auch in Donaueschingen gilt. Den Verkehrsraum für Autos beschränken und öffnen für Bewegungsformen ohne Motor und vier Räder, ist eine Aufgabe, der sich viele Städte stellen. Mit Folgen für den kommunalen Frieden. Nicht unkommentiert bleibt etwa, wenn es daran geht, Parkplätze aufzulösen, Straßen zu verschmälern und zu entschleunigen oder den Straßenraum zu möblieren.

Was einfacher und ohne Bürgerdiskussionen funktioniert, ist die Dimensionierung neuer Stichstraßen. Hier hat die Stadt Donaueschingen bei geplant rund 340 Wohneinheiten auf dem Konversionsgelände überaus Bedarf. Und auch wenn bei 14 Hektar Fläche rechnerisch jede Menge Platz für asphaltierte Wege zur Verfügung stünde, bringt die neue Stichstraße am Tafelkreuz schlechte Kunde für Menschen, die gerne mal am Straßenrand parken.

"Gibt es denn da keinen Wendehammer", meinte Landrat Sven Hinterseh während seiner Stippvisite in Donaueschingen, als er auf das mit Laterne und Hydrant markierte Kopfende der neuen Stichstraße verwies. Diese Wendemöglichkeit sei ganz bewusst nicht angelegt worden, erklärte ihm Stadtplanerin Lara Schneider. Denn in diesen kaum mehr als 30 Meter messenden Straßenarm müsse in Zukunft auch kein Versorgungsfahrzeug einfahren.

Das kostet Zeit

Bleibt die Sache mit dem Parken. Das wird künftig allein auf den Grundstücken der entlang der Asphaltwege entstehenden Eigenheime stattfinden. Entlang der Stichstraße herrscht Parkverbot. Besucher sollten vielleicht mehr Zeit für die Anreise einplanen und sich eventuell schon vorab mit der Stellplatzsituation in der Umgebung vertraut machen. Mit einer anderen Ausprägung knapper werdenden Parkraums machen sich gegenwärtig Bewohner eines bereits sanierten Mehrfamilienhauses im Altbestand vertraut.

Einige Wohnungen haben zwei Stellplätze. Diese werden hintereinander angelegt. Es entsteht vermutlich Koordinationsbedarf am morgendlichen Frühstückstisch.