Eine Veranstaltung mit Wohlfühl-Charakter ist die erste Ortschaftsratsitzung in Wolterdingen: Über 120 Bürger informieren sich über das Geschehen in ihrem Ort. Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Reinhard Müller will Verantwortung in jüngere Hände legen / "Zeit für Veränderungen"

Viele Bürger wussten es schon, doch nun ist es offiziell: Nach 25 Jahren im Ortschaftsrat, davon 20 Jahre als Ortsvorsteher und 20 Jahre als Gemeinderat, wird Reinhard Müller bei den am 26. Mai anstehenden Kommunalwahlen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Donaueschingen-Wolterdingen. "Ich denke, es ist Zeit die Verantwortung in jüngere Hände zu legen. Ich bin jetzt im 70. Lebensjahr. Da ist es doch gerechtfertigt, sich zurückzuziehen, aber ich war mit Herzblut bei der Sache", begründet der Noch-Ortschef seinen Entschluss vor über 120 Anwesenden.

Für den stellvertretenden Ortsvorsteher Achim Durler lautet das diesjährige Motto: "2019 Zeit für Veränderungen". Womit er wohl recht hat, denn auch einige Ortschaftsräte wollen wohl der Kommunalpolitik den Rücken kehren. Wolterdingen sei in verschiedenster Art schon ein Brennpunkt, es werde nie langweilig. Doch es sollte immer sachlich zugehen und man sollte als Ortschaftrat nicht unter der Gürtellinie angegriffen werden, sondern einem respektieren, fügte der Stadtrat an.

In der Bürgerversammlung skizzierte der Ortschef nun also zum letzten Mal die Vorhaben für 2019, welche die Eckpfeiler einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des Donaueschinger Stadtteils sind. "Alles in allem können wir zufrieden sein. Was die Infrastruktur anbetrifft, sind wir trotz fehlendem Lebensmittelmarkt nach wie vor gut aufgestellt", betonte Müller bei der ersten Sitzung im neuen Jahr. Rund fünf Millionen Euro stehen für Maßnahmen im größten Stadtteil zur Verfügung.

Nachdem nun klare Linien herrschen, kann die Erschließung des dritten Bauabschnittes im Gewerbegebiet Längefeld, mit der zweiten Zufahrt vollumfänglich in diesem Jahr erfolgen. Die Fertigstellung ist für den Herbst geplant.

Dann seien die Vorbedingungen für die Brückenmaßnahme gegeben. Auf die erfolgten Verhandlungen und Entscheidungen ging Müller nicht ein, da darüber bereits genug gesagt worden sei. Ausdrücklich wies er jedoch nochmals darauf hin, dass der Ortschaftsrat über alle Gespräche mit dem Denkmalamt und den getroffenen Entscheidungen informiert war. Hubert Mauz, der das Thema gerne aufgegriffen hätte, bekomme die Gelegenheit in absehbarer Zeit, dem noch amtierenden Ortschaftsrat seine Tatsachen auf den Tisch zu legen.Das Interesse am eigenen Grund und Boden halte an. Im Herbst wurde nun der vierte Bauabschnitt im Neubaugebiet an der Tannheimer Straße erschlossen, sodass jetzt im Frühjahr zehn neue Bauplätze verkauft werden können. Es läge eine große Anzahl an Bewerbungen vor.

"Alles in allem können wir sehr zufrieden sein. Wir haben eine intakte Welt. Hoffentlich bleibt es so", fügte der Ortschef an. Auch Oberbürgermeister Erik Pauly teilt diese Einschätzung.

Ende 2018 lebten 1706 Einwohner in Wolterdingen, ein Jahr zuvor, einer mehr. Womit man von einer konstanten Einwohnerzahl sprechen kann. 73 Einwohner sind 2018 zu und 97 weg gezogen. Zehn Umzüge wurden innerhalb Wolterdingens registriert. 21 Geburten stehen 15 Sterbefällen gegenüber. Ende des Jahres lebten 868 männliche und 838 weibliche Einwohner im Ort. Der Ausländeranteil beträgt 7,3 Prozent oder 125 Personen.