Die beiden Musiker begeistern in der Christuskirche mit einem schönen Programm: Organist Ulrich Walther und Saxophonist Patrick Stadler aus Hüfingen (von links). Foto: W. Limberger Foto: Schwarzwälder-Bote

"Organised Sax": Ulrich Walther und Patrick Stadler begeistern 100 Zuhörer

Von Wolfgang Limberger

Donaueschingen. "›Organised Sax‹ – Patrick Stadler und Ulrich Walther spielen Werke von Prätorius, Bach, Grigny, Tanada und Ligeti", so stand es im Programm für die 100 Besucher, die sich am Samstagabend in der Christuskirche einfanden, um ein hervorragendes Duo von Orgel und Sopransaxophon zu hören.

Konventionelles und Modernes kündigte Organist Ulrich Walther an, der Schul- und Kirchenmusik, Musikpädagogik und Orgel studiert hat und seit vergangenem Jahr als Professor für Orgel und Improvisation an der Kunstuniversität Graz tätig ist. Ihm zur Seite ein in Donaueschingen nicht unbekannter Saxophonist: Patrick Stadler aus Hüfingen, der seine Musikerlaufbahn an der Donau-eschinger Musikschule mit dem ersten Saxophonunterricht bei Emanuel Frick begann und inzwischen als Assistent von Professor Marcus Weiss an der Hochschule für Musik in Basel auf eine rege Konzerttätigkeit in Europa, Asien und Amerika verweisen kann. Als Gast verschiedener Festivals war er vor eineinhalb Jahren bei den Donau-eschinger Musiktagen zu hören. Erfahrung hinsichtlich zeitgenössischer Musik konnte er mit etablierten und jungen Komponisten aus der ganzen Welt sammeln.

Am Samstagabend boten die beiden Künstler ein abwechslungsreiches einstündiges Programm aus Moderne und aus Konventionellem, das sie sowohl in solistischer Form als auch als perfektes Duo in musikalischer Bestform präsentierten.

Ein schöner Einstieg mit Tänzen aus "Terpsichore" von Michael Prätorius verwies auf das hohe Musikniveau, das die beiden beherrschen, die Fröhlichkeit im ersten Teil, der schöne Klang des Sopransaxphones im zweiten Part, die neue Klangfarbe im dritten tänzerischen Teil und der fröhlich-unbekümmerte abschließende Part: beste Qualität im Eröffnungspart. Ein technisch anspruchsvolles Stück von de Grigny mit einem ausgezeichneten Solisten Ulrich Walther an der Orgel leitete über zum modernen Part des Programmes: "Mysterious Morning", so der Titel von Fuminori Tanada für Sopransaxophon; Patrick Stadler zauberte eine mystische Stimmung von der Empore der Christuskirche aus mit dem leisen Anspielen der Töne, den atemberaubenden Kadenzen und den hohen flirrenden Tonfolgen, die etwas Geheimnisvolles und Erwachendes beinhalteten. Flirrendes, Flüchtendes und Fließendes auch im anschließenden Orgelsolo von György Ligeti unter dem Titel "Etude No. 2 Coulée", ehe die beiden Musiker aus dem großen Bach’schen Schaffen zwei Werke vorstellten: zunächst gemeinsam in den Choralbearbeitungen über das Lied "Allein Gott in der Höh sei Ehr’", in dem die beiden weich und sanft und in schöner Abstimmung brillierten, ehe Organist Ulrich Walther die beiden folgenden Sätze gefühlvoll vorstellte. Und abschließend eine sehr schöne Transskription von Bachs Konzert für Violine und Orchester E-Dur in drei Teilen: ein heiterer erster Teil, in dem die beiden Musiker hohe klangliche Harmonie mit ihren weichen und fließenden Klangfarben vermischten und auf höchstem Niveau musizierten, in einem gleichsam schwebenden zweiten Adagio-Teil und einem leichten, sehr schön ausgespielten dritten Teil "Allegro assai", was die Zuhörer begeisterte und den sympathischen Musikern langen Applaus einbrachte.