Zeichen stehen auf Wachstum bei der Nova Apparate GmbH in Donaueschingen: Geschäftsführer Patrick Honer (links) und Betriebsleiter Axel Zimmermann berichten von zahlreichen Neuerungen, die 2017 und 2018 zur Vollendung gelangen. Fotos: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Wachstum: Betrieb entwickelt Passivhaus-Geräte / Anforderungen an Produkte sind gestiegen

Es geht ganz schnell, wenn die Wartung nicht regelmäßig erfolgt: Keimbefall in der Klimaanlage. Besonders verheerend ist es, wenn Geräte in medizinischen Einrichtungen betroffen sind. Die Nova Apparate GmbH beschäftigt sich mit diesem Problem.

Donaueschingen (guy). Das Donaueschinger Unternehmen in der Werner-von-Siemens-Straße stellt hochwertige Klima- und Lüftungssysteme her. Die sind im Öschberghof verbaut, ebenso wie im Schwarzwald-Baar-Klinikum und dem Unternehmen IMS Gear, in sogenannten Nichtwohngebäuden.

Aktuell beschreitet die Firma neue Wege: Für ein Krankenhaus bei Frankfurt am Main fertigt sie Geräte nach dem Passivhaus-Standard, einer weltweit einzigartigen Richtlinie, mit hohen Anforderungen: "Gerade Krankenhäuser haben einen enormen Bedarf an Luftwechsel und natürlich müssen entsprechende Hygiene-Bedingungen eingehalten werden", erklärt Axel Zimmermann. Der 36-jährige Maschinenbau-Ingenieur ist Betriebsleiter bei Nova. "Wir fördern das Lebensmittel Luft in Gebäude. Dazu muss es keimfrei sein", bestätigt Geschäftsführer Patrick Honer.

Die Herstellung der Geräte ist ein enormer Aufwand. Die neue Technik bedingt auch eine Veränderung in der Größe, die Apparate wachsen, werden auf den Dächern der Gebäude angebracht. "Es war eine große Herausforderung. Jedes Gerät musste mehrfach überarbeitet werden und schließlich erfolgte auch noch eine Prüfung von externen Büros, Fachleuten und dem Betreiber", erklärt Nicolas Mendez, Projektabwickler für die Passivhausgeräte. Die Lüftungsapparate besitzen Motoren nach neuestem Standard, es gibt nur einen geringen Druckverlust und es erfolgt eine Vorkühlung mit Wasser. "Wir haben damit eine hohe Wärmerückgewinnung und Energieeffizienz", sagt Mendez.

Das Projekt bedingt schließlich zahlreiche Neuentwicklungen, die mit aufgenommen werden müssen. Vor dem Gesamtauftrag habe man ein Gerät gebaut und dann mit dem Kunden abgesprochen: "Das tut zwar weh, wenn viele Punkte angepasst werden müssen, aber es hat uns weitergebracht", so Mendez. Die Planungen haben etwa zwei bis drei Jahre in Anspruch genommen, seit etwa eineinhalb Wochen läuft die Produktion der über 50 Geräte.

Für das Unternehmen sind die Jahre 2017 und 2018 wichtige Wegpunkte. Neben dem Passivhaus-Projekt hat der Betrieb die geltenden Standards für die Lüftungsgeräte generell erhöht, und zwar "in die höchste Isolationsklasse am Markt", so Zimmermann. Gehäusekonstruktionen wurden in Eigenregie überarbeitet und selbst weiterentwickelt. "Wir wollen uns so in den nächsten Jahren einen deutlichen Marktanteil sichern", erläutert Geschäftsführer Honer, "die Zeichen stehen auf Wachstum". Der neue Standard bedingt mehrere Punkte: Energieeinsparung, Hygiene, Korrosions- und Kondensationsneigung, Schalldämmung. "Wir haben alle Feinheiten angepasst. Jede Ecke wirkt sich dabei auf ein anderes Teil aus", sagt Zimmermann.

Dabei schließt sich der Kreis mit dem neuen, 2500 Quadratmeter großen Bau einer Logistikhalle auf dem Firmengelände. Im März 2017 wurde damit begonnen, jetzt befindet er sich in den letzten Zügen und soll im April übergeben werden. Dort wird es einen kleinen Montagebereich geben und eine Endprüfung für fertig montierte Geräte. Die Halle erlaube es dann, unabhängig von anstehenden Auslieferungen weiter zu arbeiten: "Bisher nahmen fertige Geräte oftmals Platz weg, wenn der Kunde sie nicht rechtzeitig entgegennehmen konnte", so Zimmermann.

Seit Anfang 2018 hat die Nova Apparate GmbH das Ausbildungsangebot von zwei auf sieben Berufe aufgestockt. Man betreibe das intensiv: "Es ist für uns von Vorteil, den Nachwuchs selbst auszubilden", sagt Betriebsleiter Axel Zimmermann. Neben den Klassikern, Mechatroniker und Mechatroniker Fachrichtung Kältetechnik sind etwa kaufmännische Berufe mit dazu gekommen, ebenso wie Angebote für ein Duales Studium.