Die Öschberghof-Suite, die 111 Quadratmeter hat, bietet vom Schlafzimmer aus einen Blick über die Landschaft. Foto: Öschberghof

Erste Gäste haben bereits Hotel bezogen. Auch Einheimische können Angebote nutzen.

Donaueschingen -  So manch ein Bauherr wäre froh, wenn es dann doch so schnell gegangen wäre: Sechs Jahre nach der Entscheidung, dass der Öschberghof erweitert und umgebaut werden soll, ist alles fertig – mit einem halben Jahr Verspätung.

"Für das, was alles gemacht wurde, wäre bei anderen Baustellen ein halbes Jahr nicht tragisch. Aber wir haben so präzise geplant", sagt Hotelchef Alexander Aisenbrey. Und so gibt es nun anstatt einer schrittweisen, eine komplette Eröffnung. Während der Zeitplan etwas überzogen wurde, sei die Kostenplanung jedoch eingehalten worden. Angaben zu deren Höhe will Aisenbrey keine machen, allerdings wurde in der Anfangsphase von 50 Millionen Euro gesprochen.

Die Rückmeldungen der Gäste seien durchweg positiv. Viele Stammgäste hätten schon wieder gebucht oder die sogenannte Ö-Karte – ein Bonuskartensystem – reserviert. Klar sei auch, dass man bei so einem Umbau rund 20 Prozent der Gäste verliere, weil das Hotel nicht mehr ihren Vorstellungen entsprechen. Vorgesehen ist aber auch, 20 Prozent neue Kunden zu bekommen. Und das läuft laut Aisenbrey schon jetzt besser, als erwartet. "Wir haben sehr viele neue, junge Gäste", sagt Aisenbrey. Viele Paare und Gruppen im Alter der 30- bis 45-Jährigen kämen nun . "Dass das so schnell der Fall ist, hätte ich nicht gedacht." Und auch mittelständische Firmen hätten den Öschberghof für sich als Tagungshotel entdeckt, die dann auch gerne mal mit mehr als 100 Personen kämen. "Früher wären wir darauf gar nicht ausgelegt gewesen." Und was man jetzt auch schon sagen könne: Die Gäste blieben aufgrund des erweiterten Angebotes auch länger.

Die komplette Eröffnung stellt das Öschberghof-Team mit nun 350 Mitarbeitern auch vor eine Herausforderung. "Es ist eben ein komplett neues Hotel", erklärt Aisenbrey. Ein paar Kinderkrankheiten gebe es noch, Abläufe müssten nun angepasst werden und die Wege optimiert. Auch gibt es etliche neue Mitarbeiter: 130 davon kennen das Hotel noch vor seinem Umbau, der Rest wurde neu eingestellt. Sie kämen größtenteils aus dem deutschsprachigen Raum – hoch bis Hamburg beispielsweise. Doch es hat auch viele Fachkräfte aus ganz Europa in das Aasener Hotel gezogen. Die Zahl der Auszubildenden wurde ebenfalls erhöht – von 30 auf 70 Azubis. "Wir sind jetzt doppelt so groß und wir wollen uns unseren eigenen Nachwuchs schaffen", erklärt der Hotelchef. Schließlich sei es nicht leicht, Personal in diesem Bereich zu finden.

Mitarbeiter werden wertgeschätzt

Gleichzeitig ist Aisenbrey auch Vorsitzender der "Fair Job Hotels", einem Zusammenschluss Gleichgesinnter, die die Arbeit in der Hotelerie wieder für junge Menschen attraktiv gestalten wollen. Dazu gehört nicht nur die Bezahlung, sondern auch die Wertschätzung der Mitarbeiter.

So haben die Öschberghof-Mitarbeiter beispielsweise ein eigenes Restaurant, das es mit so manchem Restaurant aufnehmen könnte, und sie dürfen den Fitness-Bereich nutzen. "Wir haben auch eine eigene Schulungsakademie gegründet."

"Doch nur weil die Hardware jetzt zu 95 Prozent fertig ist, heißt das nicht, dass wir jetzt stehen bleiben", so Aisenbrey. Prokuristin Mirijam Felisoni hat ein neues Konzept für den Hexenweiher erarbeitet, das nun umgesetzt werden soll.

In der Vergangenheit sei es immer schwer gewesen, Gäste, die in Ruhe essen wollten, und die Golfer unter einen Hut zu bringen. "Wir werden daher den Hexenweiher aufteilen", erklärt Felisoni. Im hinteren Bereich sollen hochwertige, italienische Gerichte serviert wollen – für Gäste, die einige gemütliche Stunden verbringen werden. Und im vorderen Bereich gibt es Pizza aus dem Steinofen, dort sind auch keine Reservierungen möglich. Außerdem sollen auf der Terrasse mehr Sitzmöglichkeiten angeboten werden.

Und dann gibt es ja auch noch die Ziele, die sich die Öschberghof-Führungsriege vorgenommen hat. "2019 werden wird die Zahlen, die wir prognostiziert haben, wohl nicht ganz erreichen", sagt Aisenbrey. Schließlich fehlen die ersten drei Monate des Jahres. Doch 2020 will er wieder im Plan sein. Und es sollen auch neue Zielgruppen erschlossen werden.

In diesem Jahr wird der Fokus auf den Norden gelegt: Großbritannien, Beneluxstaaten, Schweden und Norwegen führt Aisenbrey auf. Im darauffolgenden Jahr richtet sich der Blick des Hotelchefs auf die Ostküste der USA und auf China.

Der Öschberghof präsentiert sich für die Öffentlichkeit am Sonntag, 17. März, von 12 Uhr bis 18 Uhr. Für Besucher gibt es keine Parkmöglichkeiten direkt am Hotel, sondern auf einem externen Parkplatz, der ausgeschildert ist. Vom Parkplatz zum Hotel und wieder zurück gibt es Shuttle-Busse. Jeder Besucher erhält ein gedrucktes Booklet mit einem Lageplan, sodass die Besucher sich frei bewegen und den Öschberghof auf eigene Faust erkunden können – von den Zimmern über die Restaurants, bis hin zum Spa-Bereich.