Seit vier Monaten läuft der Neubau der Weiherbachbrücke über den Wolfsbach in Wolterdingen. Witterungsbedingt ist noch kein Ende in Sicht. Foto: Reichart Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Winter unterbricht Bauarbeiten am Wolfsbach / Angler ärgern sich über Betonentsorgung

Mit den Brücken in Donaueschingen ist das ja so eine Sache. Während die Schellenbergbrücke endlich fertig ist und zumindest in diesem Fall keine Umwege mehr nötig sind, sind einige anderen Brückenprojekte 2017 unvollendet geblieben.

Donaueschingen-Wolterdingen. Den Blick nach Allmendshofen gerichtet: Dort wird immer noch gewartet. Die alte Konstruktion, die für einige Diskussionen gesorgt hatte, ist zwar schon längst abgebaut worden. Ein Unternehmen, dass die neue Brücke realisieren wollte, fand sich allerdings nicht – zu volle Auftragsbücher.

Wolterdingens Brückenprojekt hat zwar keine so hohen Wellen geschlagen wie das Allmendshofener Exemplar – aber es braucht auch seine Zeit. Der Neubau der Brücke über den Wolfsbach in Wolterdingen konnte im vergangenen Jahr nicht fertiggestellt werden. Der Winter kam schlichtweg dazwischen. Mit der Baumaßnahme wurde am 29. August begonnen. Seit nun also vier Monaten müssen die Bewohner des Anwesens Schrenk, sei es im Herbst wegen der Feldarbeit oder auch sonst um Erledigungen im Dorf zu tätigen, quasi mit der Kirche ums Dorf. Doch der für manche übertrieben aufwendige Neubau einer doch eher unscheinbaren Brücke, ist mit sehr viel Arbeit verbunden und laut Ortsvorsteher Reinhard Müller mit "happigen Kosten" in Höhe von rund 227 000 Euro.

Eine einfache Maßnahme war es bei Weitem nicht: Als erstes musste der Wolfsbach umgeleitet werden, damit die alte Brücke abgebrochen werden konnte. Dann folgte der Erdaushub für den Bau der neuen Widerlager. Danach wurde das Lehrgerüst und die Schalung für den Überbau hergestellt und anschließend die Abdichtung aufgebracht. Gefolgt von der Schalung und Bewehrung der Kappen sowie dem Betonieren der Randkappen. Der Einbau der Deckschicht aus Asphalt sowie der Einbau des Brückengeländers konnten wetterbedingt nicht mehr vor Jahresende ausgeführt werden, sodass die Arbeiten je nach Witterungslage, 2018 fertiggestellt werden, erklärt Rudolf Reichle vom städtischen Tiefbauamt.

Auch auf den heimischen Angelsportverein kam mit dieser Baumaßnahme Arbeit zu. Die Petrijünger hegen, pflegen und schützen die Flora und Fauna ihrer Gewässer. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich über das Vorgehen der maßgebenden Baufirma ärgerten. Diese entsorgte überschüssige Betonpampe im Gewässer, was für die Fische sehr schädlich sei, da es ja einige Zeit dauere bis diese ausgehärtet ist. Man müsste erwarten können, dass die Firma die ihr auferlegte Arbeiten ordnungsgemäß erledigt, sagt ASV-Mitglied Alexander Demond.

Wenn die Brücke dann fertig ist, dürfte die Nutzlast des Bauwerks geringer sein. Statt maximal 16 Tonnen dürfen nur noch Fahrzeuge mit zwölf Tonnen über die Brücke fahren. Begeistert ist man im Ortschaftsrat Wolterdingen über die Nutzlastreduzierung allerdings wenig. Diskussionen über die Nutzlast kennt man im Donaueschinger Rathaus ja zu genüge. Schließlich wurden sie ja auch beim Allmendshofer Projekt reichlich geführt.

In Wolterdingen gab es allerdings einen ganz anderen Vorschlag: Aus den Reihen des Ortschaftsrates kam die Anregung, anstatt einer Brücke doch eine Verrohrung anzustreben.

Nach wiederholter Prüfung durch die Stadt kam man schließlich zur Erkenntnis, dass eine Verrohrung nicht möglich sei. Der größte Rohrdurchmesser sei 2,80 Metern. Dann allerdings wäre ein Abfließen des Wolfsbachs nicht mehr möglich.

Für die Bregbrücke in Allmendshofen wird es dieses Jahr einen neuen Anlauf geben. Nachdem sich 2017 kein Unternehmen die Arbeiten übernehmen wollte, wurden die Arbeiten nun erneut ausgeschrieben. Als Zeitfenster für die Realisierung ist die Zeit vom 19. Februar bis 27. Juli vorgesehen.