Auch Wälder, etwa der Unterhölzer, auf Donaueschinger Gemarkung zählen zu den schützenswerten Arealen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Donaueschingen ist ein großer Teil des Naturschutzgroßprojekts Baar

Donaueschingen (cos). Die Baar ist wertvoll – und reich an seltenen Arten. Besiegeln soll dies das Naturschutzgroßprojekt Baar, für das sich der Schwarzwald-Baar-Kreis um Fördermittel des Bundesumweltministeriums bemüht. Offiziell lautet das Ziel: "die ökologische und naturschutzfachliche Qualität großflächiger, natürlicher und naturnaher Landschaftsteile von herausragender überregionaler Bedeutung (...) dauerhaft gegen Gefahren zu sichern und zu verbessern." Als solcher Art herausragend werden auch viele Gebiete auf Donaueschinger Gemarkung eingestuft, die im Eigentum der Stadt stehen. Sie alle will die Stadt Donaueschingen entsprechend dem Maßnahmenplan einbringen.

An sich eine tolle Sache. Nun weiß man andererseits aber auch, dass in Donaueschingen schon große Flächen unter Schutz stehen: 209 Hektar Naturschutzgebiete, 1,5 Hektar Flächenhafte Naturdenkmale, Geschützte Biotope (184,5 Hektar), FFH-Gebiete mit 446,7 Hektar und 735 Hektar Vogelschutzgebiete. Viele dieser Flächen letztlich waren für Bauherren und Planer, nicht zuletzt beim geplanten interkommunalen Gewerbegebiet des Städtedreiecks, ein großer Hemmschuh. Flächen, die man gerne mit überplant hätte, mussten aus den Planungen herausgenommen werden und unangetastet bleiben. Von FFH-Gebieten und der Natura 2000 können die Verwaltungen daher ein Liedchen singen.

Nun wurden mit Blick auf das Naturschutzgroßprojekt Baar auch Kerngebiete für die Moore und Wälder gebildet, bei denen Donaueschingen einmal mehr stark vertreten ist: 15,67 Prozent Flächenanteil am Gesamtprojekt hat die Donaustadt: Von den rund 735 Hektar Flächenanteil auf Donaueschinger Gemarkung sind 571 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und 164 Hektar Wald. Neben 13 Hektar der Fläche in der Kernstadt, 59 Hektar bei Grüningen, 47 bei Neudingen, 297 bei Pfohren und 220 Hektar bei Wolterdingen zu finden.

Zwar fließen im Gegenzug auch Fördermittel, andererseits sind damit natürlich auch Pflichten – und möglicherweise planerische Einschränkungen verbunden.

Und auch einige Hausaufgaben stellt sich Donaueschingen mit dem Projekt: Wiedervernässungs-Maßnahmen im Wuhrholz und im Birken-Mittelmeß, Waldumbau-Maßnahmen im Wuhrholz (Entnahme von Fichten und die Entwicklung in Richtung Moorwald) und im Birken-Mittelmaß (Entfernung der Grauerlen), Biotopgestaltung im Wuhrholz mit der Anlage von Flachwasserzonen und Strukturen für Vögel und Amphibien, Gehölzauslichtung zur Förderung von Moor- und Streuwiesenarten in Birken-Mittelmeß, Erstpflegemaßnahmen zur Weideeinrichtung beziehungsweise Nutzungsaufnahme im Bregtal und Birken-Mittelmeß, Waldrandgestaltungen, Anpassung und Ausdehnung des Vertragsnaturschutzes und – ganz wichtig – Flächenankauf zur Sicherung von Extensivflächen.

Jährlich soll sich Donaueschingen über elf Jahre verteilt mit maximal rund 45 000 Euro beteiligen.

Ob es einen ähnlichen Aufschrei und langwierige Diskussionen wie bei der Ausweisung der FFH-Schutzgebiete gibt, wird sich zeigen – die Tatsache, dass dieses Bundesförderprogramm wenigstens auf Freiwilligkeit basiert, muss da nichts heißen.