Theater: Turbulente Komödie am Fürstenberg-Gymnasium / Großer Beifall für junge Schauspieler
Der nackte Wahnsinn am Fürstenberg-Gymnasium gestern Abend?! Nein, nicht am Gymi, sondern auf der Bühne in der Aula des FG, als die Theater-Arbeitsgemeinschaft mit der Premiere der humoristischen Farce "Der nackte Wahnsinn" von Michael Frayn einen Bombenerfolg landete.
Donaueschingen. Mit der vermeintlich leichter zu nehmenden Boulevardkomödie hat sich die Theater-AG des Gymnasiums einer noch größeren Herausforderung ausgesetzt als beim klassischen "Sommernachtstraum", und die junge Truppe hat diese Herausforderung mit Bravour bestanden. Der begeisterte Beifall des Premierenpublikums hat dies gezeigt.
Die jugendlichen Darsteller mussten sich schon in ihren intensiven Proben in den vergangenen Wochen mit den verschiedensten Schwierigkeiten auseinandersetzen, war doch nicht nur ihnen, sondern auch den Zuschauern niemals klar, was sie spielen. Ja, das Theaterspielen selber wird bei diesem Stück zum Theater, womit sich jeder einzelne Akteur ganz individuell auseinandersetzt. Privates und Schauspielerisches vermischen sich unaufhörlich.
Es kann nicht ausbleiben, dass auf der Bühne die Bühne der Generalprobe, die Hinterbühne im zweiten Akt und dann wieder die Bühne bei der Aufführung pure Unordnung, Verwirrung und Durcheinander verströmen. So bizarr das klingen mag, dieses Wirrwarr erfordert von allen Beteiligten ein Übermaß an Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin, wo Versprecher eingeplant sind, wirkliche Hänger kaum bemerkt werden, Requisiten in Unordnung geraten.
So kann jeder Akteur seine Rolle finden: die komisch wirkende Johanna Kleiser mit ihren Sardinen als Running-Gag, der mit dem Finanzamt ringende Frederik Scheib und seine unbedarft wirkende Ehefrau Lisa Nann, der ewig besoffene Robin Marincic, die in Yogaübungen versunkene Felicitas Reiner, die verwirrten und vergeblich für Ordnung sorgenden Vanessa Rakowski und Annika Reiner, der mit seiner Liebhaberrolle kämpfende Rayen Ayari oder gar der als eitler Regisseur brillierende Aaron Katzenberger.
Auf jeden Fall weiß niemand, worum es in dem Stück im Stück eigentlich geht, oder dreht sich wirklich alles nur um die Sardinen, wie es das revuehafte Schlussbild suggeriert? Die beiden Leiter der Theater AG, Klaus Tegtmeier und Julia Schmitt, haben ihrer Truppe bei der Gestaltung freie Hand gelassen und dennoch – gerade was die Hektik, das rasante Tempo um die ständig auf- und zuschlagenden Türen anlangt – mit ihren Akteuren wirklich ganze Arbeit geleistet. Ein Sonderlob gilt dem Bühnenteam, denn gleich zweimal müssen sie das gesamte Bühnenbild umbauen. Der Große Schlussbeifall war gestern Abend mehr als verdient.
Es spielen: Rayen Ayari (KS 2), Aaron Katzenmayer (9c), Johanna Kleiser (KS 1), Robin Marincic ((KS1), Lisa Nann (KS 1), Vanessa Rakowski (10a), Annika Reiner (8), Felicitas Reiner (KS 2), Frederik Scheib (9b). Maske/Soufflage: Lisa Leber (KS 1). Technik-Team (Bühne, Licht und Ton): Jan Andre (10c), Michael Bäuerle (KS 1), Ismail Davutoglu (9c), Moritz Hennig (10 c), Mathias Kayakoparan (KS 1), Jan Schindler (KS 1), Soufflage: Nina Happle (9b), Ezgi Birdüzer (9b). Plakat: Karl Ackermann. Regie und Leitung: Klaus Tegtmeier, Julia Schmitt. Beratung: Jochen Wietershofer.
Weitere Vorstellungen sind heute, Samstag, 20. Januar; Dienstag, 23. Januar; Donnerstag, 25. Januar, und Freitag, 26. Januar, jeweils um 19 Uhr in der Aula des Fürstenberg-Gymnasiums. Karten gibt es an der Abendkasse sowie im Vorverkauf über das Sekretariat des Fürstenberg-Gymnasiums unter Telefon 0771/ 8 98 64 70. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt fünf Euro.