Jamie Jöhnk spürt, wie schwer es ist, viele Zahnräder zu bewegen. Foto: Schwarzwälder Bote

Besucherzahlen: Großes Interesse an Kinder- und Jugendmuseum / Technik und Natur stehen im Mittelpunkt

"Papa, schau mal, wie schnell sich die Räder drehen. Ich möchte unbedingt 1000 Umdrehungen schaffen", ruft der kleine Jamie Jöhnk. Er experimentiert im Donaueschinger Kinder- und Jugendmuseum.

Donaueschingen. Jamie versucht, mit einer Kurbel die 31 ineinander greifenden Zahnräder in Schwung zu bringen. "Es kommt nicht auf die Schnelligkeit an, sondern auf ein gleichmäßiges Drehen der Kurbel", entgegnet Jamies Vater. Die Jöhnks sind aus Altenburg bei Jestetten in die Donaustadt gekommen. Sie sind fasziniert vom Kinder- und Jugendmuseum, das sie in Zukunft noch weitere Male besuchen wollen.

Das Museum zum Anfassen, das Technik, Mensch und Natur in den Fokus rückt und in einem Raum des Wunderns weitere Phänomene erklärt, ist mittlerweile in ganz Süddeutschland und der angrenzenden Schweiz bekannt und eine der wenigen im Inneren befindlichen Einrichtungen, deren Besucherzahlen im Hitzesommer 2018 konstant blieben.

Museumsführerin Sibylle Koch sieht die Beliebtheit der Einrichtung im Zusammenspiel von engagierten Helfern, der Neugier der Besucher und dem Entgegenkommen der Industrie, deren regelmäßige Sach- und Finanzspenden das Museum lebendig erhalten. Das Museum bietet die einzigartige Möglichkeit, Naturphänomene und Technologien ohne Internetsuchmaschinen oder Tablet und Co. zu begreifen. Beliebt sind auch die regelmäßigen Workshops. Deren Beliebtheit zeigt sich an der Zahl der Buchungen für private Kinderfeste, für Kindergärten, Schulen oder Vereine.

Bis zum Herbstfest regelmäßig im Programm ist der Workshop Donauabenteuer. Ziel ist es, in maximal 90 Minuten mit unterschiedlichen Bastelaktionen und anderen praktischen Übungen Wissenswertes zur Donau und deren Verlauf näher zu bringen. Die Zusammenstellung des Workshops geht auf den diesjährigen 25. Geburtstag der Städtepartnerschaft mit den Donau-Anliegern aus dem ungarischen Vac zurück. Unter anderem erfahren die Teilnehmer, dass bei Trockenwetter der Abfluss der Donau bei Vac 2700 Kubikmeter pro Sekunde beträgt – eine Wassermenge, die pro Sekunde in etwa dem Volumen des Kinder- und Jugendmuseums entspricht. Am Zusammenfluss von Brigach und Breg liegt der Abfluss nur bei rund fünf Kubikmetern pro Sekunde.

"Das Museum ist in zahlreichen Ferienprogrammen von Städten, Vereinen und Bildungseinrichtungen vertreten": Sibylle Koch berichtet von jährlich 10 000 Besuchern, denen ein Programm geboten wird, das ohne die Unterstützung der mittlerweile 25 Tutoren jeden Alters nicht möglich wäre. "Neue Betreuer und Helfer aller Altersklassen ab 16 Jahren, die bereit sind, sich die Workshops anzueignen und den Museumsdienst zu übernehmen, sind jederzeit willkommen. Wer einmal vom Virus infiziert ist, geht nicht wieder so schnell", erläutert Koch.

Die Mitglieder des "Mach mit!"-Trägervereins im Museum konzipierten inzwischen für unterschiedliche Altersklassen 15 Workshops in Eigenregie. Ein Workshop ist täglich im Programm. Noch bis zum Donaueschinger Herbstfest gibt es den Workshop für Donauabenteurer täglich ab 15 Uhr und am Wochenende jeweils ab 11 und 15 Uhr. Im neuen Dauer-Workshop dreht sich alles um Einsatzmöglichkeiten einer Wärmebildkamera.