Der gebürtige Tuttlinger Andreas Huber hält einen begeisternden Vortrag für Schüler der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen (KHS) zu den Grenzen des Wirtschaftswachstums gehalten.Foto: KHS Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Club-of-Rome-Vortrag an den kaufmännischen Schulen

Donaueschingen. Der gebürtige Tuttlinger Andreas Huber, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, hat mit einem Vortrag über die Grenzen des Wirtschaftswachstums die Schüler der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen (KHS) begeistert. "Das war Ethikunterricht der anderen Art", freute sich KHS-Lehrer Mark Bratl.

Neben seinem Ethikkurs waren auch die Kurse der Jahrgangsstufe eins (zwölfte Klasse) des Wirtschaftsgymnasiums von Alexander Joos und Fabian Fisseler (katholische Religionslehre), sowie von Uwe Becker (evangelische Religionslehre) unter den Zuhörern. Als Gäste nahmen Daniela Rösch von der Stabstelle Energiemanagement des Schwarzwald-Baar-Kreises und der Filmemacher Simon Straetker an dem Vortrag teil.

Schulleiter Frank Liebetanz begrüßte zunächst Andreas Huber und hob anschließend hervor, dass erste Impulse der Fridays-for-Future-Bewegung im KHS-Schulalltag aufgegriffen würden. So würden zwei Seminarkurse zum Thema Nachhaltigkeit angeboten und ein Projekt zur Mülltrennung sei erst ein kleiner Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Schule. Diese ist derzeit noch eine Vision.

Gespräch auf Augenhöhe

Gekonnt begegnete anschließend Andreas Huber seinem Zuhörerkreis, als er gleich zu Beginn den Schülern eine Verständigung auf Augenhöhe ermöglichte. Botschaften wie "folgt Eurem Herzen und dem, was Euch antreibt" stellten schnell eine Identifikation der jungen Menschen mit Huber her.

Grenzen seien, so fuhr Huber fort, nicht nur in Bezug auf Ressourcen und Wirtschaftswachstum einzuhalten, sondern jedes Individuum solle in Zeiten steigender gesellschaftlicher Erwartungshaltungen und zunehmender Burnout-Quoten zunächst einmal eigene Grenzen respektieren. Aus einer solchen Haltung heraus sei es wesentlich leichter, den achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu praktizieren.

Für den Fortbestand der westlichen Zivilisation sind laut Andreas Huber stabile klimatische Bedingungen eine zwingende Voraussetzung. Dies könne man an den aktuellen Klimaereignissen, die auch Deutschland betreffen, schon sehen. Letztendlich, so belegte Andreas Huber auch wissenschaftlich, sei die relative Klimastabilität der vergangenen drei Jahrtausende ein Garant für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Menschheit gewesen.

Süffisant kritisierte der studierte Wirtschaftsjurist dann auch den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika: "Wenn Donald Trump von ›Amerika first‹ spricht, dann darf er auch nicht mehr CO2-Emissionen verursachen, als von amerikanischen Pflanzen und Bäumen in Sauerstoff umgewandelt werden kann."

Als Schüler Julian Kramer dann am Ende der Veranstaltung fragte, wie ein Umdenken in den Chefetagen der Unternehmen zugunsten von Ressourcenschonung und auf Kosten der Gewinnmaximierung möglich sei, ermutigte Andreas Huber die Lernenden: "Ihr seid die Chefs von morgen. Ihr könnt das, was derzeit aus dem Ruder läuft, zukünftig ändern."