Buch zur Quelle und Quellregion. Umfassendes Werk von Autor Hermann Sumser.
Donaueschingen - Mythos Donauquelle – von der Antike bis zur Gegenwart haben sich die Gelehrten Gedanken gemacht. Widersprüchliche Erklärungen und Thesen zur Quelle der Donau haben bis heute nicht zu einem eindeutigen Ergebnis geführt.
Dies schreibt der Hüfinger Architekt Hermann Sumser in seinem Vorwort zu seinem Buch "Mythos Donauquelle", das gestern in einer Auflage von 600 Exemplaren erschienen ist und über Morys Hofbuchhandlung vertrieben wird.
Auch Hermann Sumser wird dem Leser keine eindeutige Antwort geben. Das ist auch nicht seine Absicht, wobei er die These, dass die Donauquelle im Schlosspark entspringt, unterstützt. Der Autor und Hobby-Historiker verfolgt eine ganz andere Intention, denn bislang gibt es weder in der zeitlichen Tiefe, noch in der geografischen Breite ein entsprechend umfassendes Werk rund um die Quelle, in dem auch der Residenzbereich, das Kulturensemble des Hauses Fürstenberg, eine breiten Raum einnimmt.
Ein Buch also, auf das man schon lange gewartet hat. Das trifft leider im doppelten Sinne zu. Denn inhaltlich wurde es von Sumser bereits 2011 verfasst, was auch das Vorwort von Thorsten Frei erklärt, der damals noch OB Donaueschingens war und dem Autor "nahezu wissenschaftlichen Standard bei hervorragender Lesbarkeit" bescheinigt. 4000 Euro Druckzuschuss genehmigte damals der Gemeinderat, nachdem die Verwaltung das Manuskript zum Studium erhalten hatte. Abstand genommen hat im Laufe der Arbeit aber FF-Archivar Andreas Wilts. Unterschiedliche Ansichten führten letztlich dazu, dass Sumser nicht mehr auf Quellen, Karten und Illustrationen für sein Buch zurückgreifen durfte. Auch das Spendenkonto wollte der von Wilts geführte Baarverein nicht mehr verwalten. Die plötzliche Abkehr kann Hermann Sumser bis heute nicht nachvollziehen, ist für ihn aber auch nicht mehr von Bedeutung.
Wichtig für ihn: Das Buch ist endlich auf dem Markt. Das machte die Übernahme der Kontoführung durch die IG Baaremer Baukultur möglich, in der sich Sumser seit Jahren für den Erhalt alter Bausubstanz einsetzt.
Hier kamen über die vergangenen Jahre die notwendigen 15 000 Euro zusammen, die eine Herausgabe im Selbstverlag finanziell möglich machten, nachdem andere Verlage das wirtschaftliche Risiko scheuten.
Schon als er früher mit seinem damals kleinen Sohn samstags seine Runden durch den Park und an die Springbrunnen vor dem Schloss drehte, hatte sich Sumser als historisch interessierter Mensch Gedanken über das einzigartige fürstenbergische Ensemble gemacht. Literarisch hat er dazu wenig gefunden. Einige Werke zu einzelnen Gebäuden wie dem Schloss von Wilhelm Graf zu Lynar habe es gegeben, aber eine umfassende Ensemble-Beschreibung bis heute nicht. Erste schriftliche Annäherungen hatte Sumser mit seinen Aufsätzen zum Ensemble um die Jahrtausendwende gemacht.
In drei große Kapitel hat er seine Sicht auf die Quelle unterteilt: Auf den Spuren der Quelle – Die Donauquelle aus naturhistorischer Sicht – Die Donauquelle aus kulturhistorischer Sicht. Holger von Briel (Grafik und Satz) beschreibt es als "Geschichtsbuch dieser Gegend aus einer anderen Perspektive", ein Buch "nicht für Fachwissenschaftler" meint Hermann Sumser, "aber eines mit durchaus wissenschaftlichem Anspruch."
Das Buch "Mythos Donauquelle" wurde in der Donaueschinger Druckerei Herrmann gedruckt. Grafik und Satz hat Holger von Briel übernommen. Das Werk ist ausschließlich in Morys Hofbuchhandlung-Filialen für 29,80 Euro erhältlich. Es zählt 285 Seiten und hat zahlreiche Illustrationen. Finanziert wurde es über etliche Spenden und Zuschüsse – rund 15 000 Euro. Die erste Auflage umfasst 600 Exemplare.