Sebastian Schnitzer (am Keyboard) schart zur Movember Music Session zahlreiche Künstler um sich, die sonst nicht gemeinsam auf der Bühne stehen. Alles im Zeichen der Movember-Aktion gegen Prostata- und Hodenkrebs. Archivfoto: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Sebastian Schnitzer will Thema Prostata- und Hodenkrebs in den Fokus rücken / Auftritt im Twist

Donaueschingen (guy). Wer sich wundert, warum gerade im November besonders viele Männer mit Schnauzbart anzutreffen sind: Das hat durchaus einen Grund. Der liegt in der sogenannten "Movember-Foundation", die auch in Donaueschingen aktiv ist – und zwar in Gestalt des Musikers Sebastian Schnitzer.

"Movember" ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus dem französischen Wort "Moustache", für Schnauzbart, und dem Monat. Es ruft dazu auf, sich einen Schnauzer stehen zu lassen, um damit auf die Probleme in Bezug auf Prostata- und Hodenkrebs aufmerksam zu machen. "Männer reden nicht darüber, dabei ist es aktuell extrem, wie viele daran erkranken", erklärt Schnitzer, der sich für die Aktion starkmacht.

Dazu wird er am Donnerstag, 22. November, 20 Uhr, im Twist in der Josefstraße die Movember Music Session veranstalten. Dabei wird nicht nur er selbst auftreten, sondern auch andere bekannte Künstler der Region, wie Country-Sängerin Silke Vogt oder Rapper Andidepressiva. "Alles Musiker, die sonst nicht unbedingt gemeinsam auf der Bühne stehen", so Schnitzer. Das Konzert wird keinen Eintritt kosten, jeder soll zahlen, was es ihm wert sei. Das Geld fließe in die Krebsforschung.

"Ich erzähle bei der Session auch, worum es überhaupt geht. Es ist unglaublich, wie viele Leute davon betroffen sind, oder jemanden kennen. Es ist für Männer einfach noch ein Tabuthema, was sich jedoch ändern muss", sagt Schnitzer. "Vergangenes Jahr habe ich mich bei der Session mit sehr vielen Leuten über das Thema unterhalten, so entsteht auch eine Art Gesundheitsnetzwerk."

Besonders im Bereich der Unterstützung durch die Krankenkassen müsse sich einiges ändern: "Die Krebsvorsorge für Männer wird erst relativ spät von den Kassen bezahlt. Dabei ist es wichtig, so etwas früh zu erkennen, um rechtzeitig helfen zu können."

Die Enttabuisierung, ein Ziel des Abends, geschehe mit solchen Veranstaltungen. "Einen Bart kann man sich wachsen lassen oder ankleben."