Der AWO-Vorsitzender Heinz Herzog (rechts) übergab Anerkennungsgeschenke für besondere Leistungen an Elli Dörr, Elke Riedlinger, Silvia Lange, Gertrud Wiede, Ursula Herzog und Marion Löffler. (von links). Foto: W. Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

AWO-Frühlingsfest: Spiele für Kinder und Diskussionen für Eltern

Donaueschingen (wm). Dem spätwinterlichen Wetter zum Trotz hatte der Ortsverein der AWO am Samstag seine Mitglieder zum Frühlingsfest eingeladen.

 

Man begann am Nachmittag mit zwei Stunden Spiel und Spaß für die Kinder unter der Anleitung von Marion Löffler und Sabrina Laufer.

Am Abend fand der Vorsitzende Heinz Herzog im vollbesetzten Saal des Naturfreundehauses deutliche Worte zur politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation. In der Politik müsse man ständig neue Hiobsbotschaften verkraften. Deutschland sei ein Rechts - und Sozialstaat.

Aber die soziale Komponente werde immer weiter abgebaut. Immer mehr dramatische Kürzungen auf allen Gebieten der sozialen Leistungen müsse man hinnehmen. Dass auf der anderen Seite Milliarden verschoben werden, sei ein Skandal. Es sei schwer zu verstehen, dass die Reichen gefördert und die kleinen Leute belastet würden. So würde nur bei einem Zehntel der Millionäre die Steuererklärung kontrolliert. Steuerhinterziehungen würden zu wenig verfolgt, damit leide auch der Rechtsstaat. Kritik übte er an der EU. In Brüssel habe man 45000 Beamte, davon hätten 4200 ein höheres Gehalt als die Bundeskanzlerin. Die EU sei undemokratisch. Krisenstaaten hätten ein zu hohes Gewicht. In Deutschland brauche man 800 000 Stimmen um in den Bundestag zu kommen, in der EU reichten 100 000. Solidarität in der EU bedeute, dass Deutschland alles bezahlen solle.

Der Sozialabbau sei am deutlichsten bei der Rente sichtbar. Es sei schwer verständlich, dass man in Deutschland das Eintrittsalter bis auf 70 Jahre erhöhen wolle, während man Geld in Staaten transferiere, wo das Eintrittsalter noch bei 60 Jahren und darunter liegt.

Mit der Situation im Ortsverein zeigt sich Herzog zufrieden. Einge Veränderungen haben sich positiv ausgewirkt. Der AWO-Treff in der Friedrichstraße wird immer gut besucht. Man hilft Mitgliedern in Notlagen. Es sei erstaunlich wie gut man schon mit 50 Euro helfen könne und das völlig unbürokratisch. Für soziale Zwecke konnte man 1600 Euro spenden, darunter an die Nachsorgekliniken Tannheim und Katharinenhöhe.

Reißenden Absatz fanden die Lose zu einer Tombola mit 300 Gewinnen. Für schwungvolle Musik sorgten die Baaremer Schalmeien. Für besondere Leistungen für den Verein übergab Herzog Anerkennungsgeschenke an Elli Dörr, Elke Riedlinger, Silvia Lange, Gertrud Wiede, Ursula Herzog, Marion Löffler, Maik Brandi und Joachim Hinrich.