Postbank-Sprecherin Iris Laduch-Reichelt: Leider seien weitere Krankmeldungen von Vertretungskräften zu beklagen, so dass "wir die Öffnungszeiten der Filiale in Donaueschingen weiter einschränken mussten." Foto: Vollmer

Mehrere Angestellte sind langfristig erkrankt. Hoffnung ruht auf einer Neueinstellung.

Donaueschingen - Was ist nur mit der Post in der Schulstraße los? Seit Monaten stehen die Kunden immer wieder mal vor verschlossenen Türen. Und in den vergangenen Wochen hat sich die Situation verschärft. Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht. Postbank-Sprecherin Iris Laduch-Reichelt spricht von langfristigen Personalausfällen.

Vorläufiger Höhepunkt: Nachdem am vergangenen Samstag spontan geschlossen war, fanden die verärgerten Postgänger einen an der Tür klebenden Öffnungsplan für diese Woche mit ausschließlich Morgen-Öffnungszeiten und freitags geschlossen. Für Berufstätige, die den Feierabend bis 18 Uhr gerne für Postgänge nutzen, gab es keine Möglichkeit mehr, in die Filiale zu kommen. Doch selbst dieser Notplan war rasch Makulatur. Seit Mittwoch ist die Post aus "betrieblichen Gründen" geschlossen. Ob und wie es ab Montag weiter geht, ist offen.

"Die Verärgerung der Menschen in Donaueschingen kann ich gut nachvollziehen", sagt Iris Laduch-Reichelt auf Anfrage. Es werde sich in den nächsten Tagen aber noch nichts an dieser für alle unangenehmen Situation ändern. "Mehrere Mitarbeiter in Donaueschingen und umgebenden Filialen sind langfristig erkrankt. Wir versuchen in einem solchen Fall, Mitarbeiter aus umliegenden Filialen heranzuziehen, um öffnen zu können. Dazu hat die Postbank sogenannte Springer und Vertretungskräfte aus anderen Filialen in Donaueschingen eingesetzt."

Leider seien weitere Krankmeldungen von Vertretungskräften zu beklagen, so dass "wir die Öffnungszeiten der Filiale in Donaueschingen weiter einschränken mussten." Und selbst wenn sie wollten, alleine dürfen diese aus Sicherheitsgründen nicht öffnen. Und auch für einige Geldgeschäfte gilt das Vier-Augen-Prinzip. "Seien Sie versichert, dass unsere Führungskräfte und Mitarbeiter alles dafür tun, dass die Filiale wieder zuverlässig geöffnet ist", sagt die Postbank-Sprecherin weiter.

Hoffnung ruht auf einer Neueinstellung: "Bereits vor einigen Wochen hat die Postbank eine Aushilfsstelle für Donaueschingen ausgeschrieben. Das Bewerberverfahren ist fast abgeschlossen. Sofern der ausgewählte Interessent zusagt, kann er nach einer Einarbeitungszeit die vorhandenen Mitarbeiter ab Mitte Dezember verstärken. Zudem rechnen wir mit der Genesung der kurzfristig Erkrankten. Wir sind optimistisch, dass sich die Situation dann deutlich entspannen wird."

Das wäre angesichts der Brief- und Paketflut in der Adventszeit auch mehr als nötig, denn nicht nur die Postkunden ärgern sich, die für Geldgeschäfte statt ins nahe Hüfingen schriftlich sogar nach Villingen-Schwenningen verwiesen werden, sondern auch die Postzusteller. Denn sie wissen inzwischen nicht mehr, was sie auf die Paketabholscheine schreiben sollen, ohne ihre Kundschaft mit möglichen Falschinformationen zu verprellen. Und inzwischen dürfte auch der Platz in der Filiale knapp werden, wo sich zur Abholung bereitliegende Pakete stapeln.

Info: Paket eingeschlossen

Besonderen Ärger mit der geschlossenen Filiale hat Elisabeth Kempter. Für sie ist ein Paket angekommen, das sie nicht persönlich entgegennehmen konnte. Daher ist es jetzt in der Schulstraße und wartet hinter geschlossenen Türen darauf, abgeholt zu werden. "Ich habe mich an die Öffnungszeiten auf der Mitteilungskarte gehalten, aber die stimmen wohl nicht mehr", so Kempter. Delikat an der Situation: Das Paket wurde von ihrem Bruder versandt und beinhaltet Sachen, die mit der Zeit verderben.