Elektroauto: Autohersteller will weiter mit den Gewerblichen Schulen zusammenarbeiten
Das verwaiste Carport vor den Gewerblichen Schulen wird vielleicht bald wieder mit Leben gefüllt.
Donaueschingen (guy). Dort befand sich noch bis Ende Dezember ein Elektroauto des Herstellers Nissan. Das Unternehmen hatte das Fahrzeug jedoch Ende 2017 wieder abgeholt, seitdem ist der Platz leer. Der Schule war es bisher nicht gelungen, einen entsprechenden Ersatz zu besorgen. Dabei hätte man eigentlich gerne weiter mit Nissan zusammenarbeiten wollen. Laut Schule habe der Autohersteller allerdings auf Nachfragen nicht reagiert, wie es in Zukunft weitergehe und ob erneut ein Elektroauto zur Verfügung gestellt werde.
"Wir haben eine Ausarbeitung von 40 Seiten an die Verantwortlichen der Firma weitergeleitet", sagt Rainer Jäger, Konrektor der Gewerblichen Schulen. Damit sollte dem Autohersteller gezeigt werden, auf welche Art und Weise das Elektroauto bisher eingesetzt worden ist. Keine Antwort ist auch eine Antwort, deutete Jäger das Ausbleiben einer Reaktion von Nissan.
Bei Nissan scheint jedoch niemand über dieses Problem Bescheid zu wissen. Dort sei von der Schule bisher nichts eingegangen, keine E-Mail, keine Anrufe, sagt Oliver Franz, Pressesprecher des Nissan Center Europe. Aber warum wurde der Nissan Leaf, das Elektorauto vor der Schule, dann abgeholt? "Das Projekt war auf die Dauer eines Jahres ausgelegt. Zudem ist das Modell des Nissan Leaf mittlerweile nicht mehr aktuell", so Franz. Derzeit warte man auf die firmeninterne Auswertung der Teilnahme an dem Schulprojekt.
Dass Nissan beabsichtigt, nicht mehr mit der Schule zusammen zu arbeiten, treffe "überhaupt nicht" zu. Im Gegenteil: "Bisher war es für uns eine durchaus schöne Erfahrung. Es gab sowas auf vorher noch gar nicht", beschreibt Franz die Zusammenarbeit mit der Donaueschinger Schule. Dementsprechend erstaunt sei man auch über die Berichterstattung gewesen, in welcher die Angelegenheit seitens der Schule geschildert wurde. Franz werde jetzt direkt mit Rainer Jäger in Kontakt treten, um zu schauen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Offensichtlich also ein Missverständnis, das jetzt aus der Welt geschafft wird.
Für die Schule ist dieses Angebot ein freudiger Anlass, gestaltet sich die Suche nach einem Elektroauto schwierig. "Das hilft uns schon sehr weiter. Wenn Nissan Interesse daran hat, weiter an dem Projekt beteiligt zu sein, sind sie natürlich unser erster Ansprechpartner", so Jäger.
Gerade haben die Zeugnisse der Schüler Priorität, "die Autosuche läuft schleppend. Ich konnte mich ihr noch nicht in vollem Umfang widmen", so Jäger. Wenn alles klappt, dann soll das Fahrzeug vor der Schule, wie bereits der Nissan Leaf, in ein Carsharing-System eingebunden werden. Damit ist es dann wieder möglich, das Auto auszuleihen und direkt am Carport abzuholen.
Für die Schule haben Carport und Auto einen besonderen Wert. Die Anlage mit Fotovoltaik zur Stromversorgung der Ladestation wurde von Schülern des Technischen Gymnasiums während eines Projektes mit Hilfe von Sponsoren und viel Eigenarbeit verwirklicht. Die Anlage bietet Anschauungsmaterial dieser Technik aus erster Hand und ist immer wieder Bestandteil weiterer Schülerprojekte. Das soll sie auch in Zukunft weiterhin sein.
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