Reiner Ökostrom aus Wasserkraft für die Elektromobilität recht ansehnlicher Autos: Minister Alexander Bonde bei der Inbetriebnahme der Energiedienst-Ladesäule. Martin Steiger (AG-Vorsitzender) und Christian Klaiber (Initiative Zukunftsmobilität) sind ebenfalls guter Dinge (von links). Foto: Hahnel

Alexander Bonde startet in Donaueschingen Projekt zur Föderung von Elektromobilität. Auch Abzug der Franzosen ist Thema.

 

Donaueschingen - Alexander Bonde schloss sein Terminbuch gestern in Donaueschingen. Der bündnisgrüne Landesminister informierte sich immerhin eine Stunde über den Abzug der französischen Streitkräfte und nahm eine Ladesäule der lokalen Energiedienst-Niederlassung in Betrieb. Bonde hat sich von Stuttgart aus um den ländlichen Raum sowie den Verbraucherschutz zu kümmern, nicht allein deshalb aber kam sein Augenmerk jener Konversion zu, die im donaustädtischen Rathaus die Köpfe bereits "rauchen" lässt.

Der von weiteren Landtagsvertretern begleitete Minister sicherte der Donaustadt die Unterstützung der Landesregierung zu, bekannte beim Rathausempfang jedoch auch: "Es ist kurz vor Weihnachten, einen Nikolaussack habe ich aber nicht dabei."

Ob das in irgendeiner Weise schon hintersinnig gemeint war, darüber konnten zahlreiche Teilnehmer des runden Tisches jeweils für sich befinden. Am Empfang nahmen übrigens auch ranghöhere Vertreter des 110. Infanterie-Regiments teil, jener Streitkräfteabordnung also, welche wegen der problematischen französischen Haushaltslage aus Donaueschingen abziehen muss.

Alexander Bonde hatte nicht viel Zeit, bekam jedoch eine Kompaktinformation mit der er zunächst wohl leben kann. Ende Juni 2014 machen sich 1800 Franzosen nach und nach auf den Heimweg, laut Einschätzung von Bürgermeister Bernhard Kaiser dürfte sich deren Weggang bis ins Jahr 2015 ziehen.

Stadtverwaltung und Donaueschinger Gemeinderat waren bislang nicht untätig, von Freiburg aus hatten gestern zudem Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Baar angesteuert. Deren Stippvisite zum Bonde-Besuch dürfte mit einen Ausrufezeichen zu versehen sein, – abhängig davon, ob vielleicht schon intensivere Vier-Augen-Gespräche geführt werden konnten.

15 mit relativ viel Freifläche versehene Hektar Kasernenareal gilt es in den kommenden Jahren zu überplanen, Stadtbaumeister Heinz Bunse formulierte es gegenüber Bonde so: "Für uns Planer ist dass natürlich interessant. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich viele der dortigen Gebäude von innen gar nicht kenne." Alexander Bonde im donaustädtischen Rathaus und "bei meinem letzten Termin in diesem Jahr" sowie zuvor an der Prinz-Fritzi-Allee – am Parkrand freute man sich bei der Energiedienst AG über den "hohen Besuch". Natürlich nahm der grüne Minister eine schmucke Ladesäule der Stromversorger gern in Betrieb, ein halbes Dutzend Elektro-Autos waren anschaulich randgeparkt.