Eine der letzten Amtshandlungen in Donaueschingen: Toto-Lotto-Geschäftsführer Manfred Stock brachte Tierheimleiterin Nadine Vögel zur Finanzierung des Neubaus 2000 Euro von der Toto-Lotto-Gesellschaft mit. Er selbst geht in Ruhestand, zum Jahreswechsel wird seine Bezirksdirektion Donaueschingen geschlossen. Fotos: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Toto-Lotto-Gesellschaft: Bezirksdirektion Donaueschingen schließt Pforten / Wachsende Konkurrenz

Die Digitalisierung macht auch vor der Toto-Lotto-Gesellschaft nicht halt. Sie löst die Bezirksdirektion Donaueschingen auf.

Donaueschingen (gvo). Die Toto-Lotto-Gesellschaft vereinfacht zwar die Erfassung und Auswertung von Millionen von Spielscheinen, sorgt innerhalb der Gesellschaft aber auch für Einschnitte. So wird die Bezirksdirektion nach 26 Jahren zum Jahreswechsel geschlossen.

Wachsende Konkurrenz macht Lotterie zu schaffen

Die Geschäftsstelle, die einst in der Bismarckstraße eingerichtet und Jahre später in die Wasserstraße 13 umgezogen ist, ist eine von vier der elf Bezirksdirektionen im Land, die im Rahmen der Umstrukturierung geschlossen wird. Künftig wird der Raum Donaueschingen von der Bezirksdirektion Stockach aus betreut, bei der auch zwei der derzeit drei Mitarbeiter künftig arbeiten werden. Der dritte, Geschäftsführer Manfred Stock, der die Direktion seit 1998 leitet, wird noch einige Wochen innerhalb der Gesellschaft arbeiten und dann in den Ruhestand gehen.

Aber nicht nur die Digitalisierung mache der Toto-Lotto-Gesellschaft zu schaffen, auch die wachsende Konkurrenz. "Rund 45 Prozent der Deutschen spielen regelmäßig Lotto. Es wird aber auch immer mehr über Wettbüros gespielt", sagt Stock. Öffentlichkeitswirksam geschadet habe der Gesellschaft zudem die gesetzlich nicht mehr erlaubte Präsenz bei Veranstaltungen, bei der man früher regelmäßig als Sponsorin aufgetreten sei.

Kontakt zu Gewinnern nur noch bei Beratungen über Umgang mit Geld

Die Bezirksdirektion war in den vergangenen 26 Jahren für die Landkreise Schwarzwald-Baar, Waldshut, Lörrach und Rottweil zuständig und war für Schulung, Betreuung oder Einführung neuer Produkte in allen Annahmestellen verantwortlich. "Jährlich spielen die Einwohner der vier Landkreise für 70 bis 85 Millionen Euro", weiß Manfred Stock. Das sei je nach Jackpot-Volumen unterschiedlich. Und in seiner Zeit habe es auch einige Millionengewinne gegeben. Der 90Millionen-Euro-Gewinn im Euro-Jackpot sei auch ganz in der Nähe gewesen. Wo genau, wisse er selbst nicht. Das werde heutzutage alles über die Stuttgarter Zentrale abgewickelt. Mit neuen Millionären komme man nur noch in Kontakt, wenn diese eine Beratung zum Umgang mit dem neuen Reichtum bitten würden.

Acht offizielle Annahmestellen für Toto-Lotto-Spiele gibt es allein in Donaueschingen. Die Abgabe der Lottoscheine ist ab Januar in der Bezirksdirektion in der Wasserstraße nicht mehr möglich. Dann ist die Bezirksdirektion Stockach für die Region zuständig.