Bis einschließlich Sonntag, 18. August, sind beim Turnier in Donaueschingen die zahlreichen Facetten des Reitsports zu erleben. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Reitturnier: Festumzug durch die Innenstadt zum Auftakt / Programm von Springreiten bis zu Gespannfahren

Die Spannung der vergangenen Wochen entlädt sich ab heute wieder: Am Donnerstag, 15. August, ist der Start des 63. Donaueschinger Reitturniers.

Donaueschingen (guy). Bis einschließlich Sonntag, 18. August, wird die Stadt zum Mekka für Freunde des Pferdesports. In diesem Jahr mit einem besonderen Ereignis: Das Turnier steht ganz im Zeichen der Europameisterschaft (EM) der Vierspänner. "Wir befinden uns im Herzen von Europa. Entsprechend ist es uns eine Ehre, die Meisterschaft hier ausrichten zu dürfen", sagte Oberbürgermeister Erik Pauly. "Einiges hat sich beim Reitturnier verändert und die ersten Resonanzen sind mehr als positiv", unterstrich Reitturnier-Chef Kaspar Funke.

Um 17.30 Uhr startet der feierliche Umzug mit zahlreichen Gespannen, Gruppen, Fanfarenzügen, Musikvereinen und rund 300 EM-Teilnehmern vom Reitturniergelände durch die Donaueschinger Innenstadt. Die Strecke führt vom Reitturniergelände über die Karlstraße stadteinwärts. Am Hanselbrunnen- platz sorgt die Stadtkapelle Donaueschingen bereits vorab für musikalische Unterhaltung. Über die Mühlenstraße und die Käferstraße zieht der Tross zu den Donauhallen, an denen die teilnehmenden Nationen der Europameisterschaft feierlich in Empfang genommen werden. Ein Sprecher wird – wie auch am Hanselbrunnenplatz – das Umzugsgeschehen kommentieren. "Wir freuen uns, als Stadt mit europäischer Ausrichtung die Teilnehmer begrüßen zu dürfen", so Pauly. Am Abend spielt dann um 19.30 Uhr noch die Bregi House Band.

Springreiten, Gespannfahren, Dressur und Vielseitigkeit – wer sich als Zuschauer auf dem Turnier vergnügen möchte, muss für einen Stehplatz am Donnerstag und Freitag zwölf Euro bezahlen. Freitags gibt es ab 16 Uhr ein After-Work-Ticket, der Eintritt kostet dann lediglich noch acht Euro. Stehplätze kosten für Samstag und Sonntag jeweils 15 Euro. Kinder bis einschließlich sieben Jahre haben freien Eintritt. Wer einen Tribünenplatz bekommen will, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen: In der Kategorie 2 kostet das Ticket für beide Tage 22 Euro, in der ersten Kategorie 33 Euro. Dann gibt es auch noch das CHI-Fan-Ticket für alle drei Turniertage. Für einen Stehplatz kostet es 35 Euro, für die Tribüne Kategorie 2 sind 50 Euro fällig, in der ersten Kategorie 60 Euro.

Das Parkplatz-System wurde neu geordnet. Bisher gab es immer wieder Staus, da die Gebühr gleich am Eingang bezahlt werden musste. Dieses Jahr können Besucher direkt auf den Parkplatz fahren. Bezahlt wird, nachdem sie das Auto abgestellt haben. Parkplätze finden sich direkt auf dem Reitturniergelände in der Stadionstraße 5, außerdem in der Heinrich-Hertz-Straße 16 auf dem Gelände der Firma IMS Gear.

Der Höhepunkt ist dieses Jahr sicher die Europameisterschaft der Gespannfahrer. Mit dabei sind 41 Gespanne aus zehn Ländern. Gerechnet habe man mit viel weniger Teilnehmern, erklärte Funke. "Wir wollten natürlich für solch eine Veranstaltung auch eine große Breite an Vierspännern haben und daher möglichst vielen deutschen Fahrern die Teilnahme ermöglichen. Das sind neun Fahrer", erklärte Fritz-Otto Erley, Gesamtleiter für den Fahrsport. Dadurch habe man auch anderen die Möglichkeit eingeräumt, entsprechende Gespanne zu melden. "Von angedachten 30 Teilnehmern ging das hoch auf über 40", so Erley. Los geht es mit der EM bereits am Freitag. Ab 9 und ab 14 Uhr finden die ersten Wertungsprüfungen statt.

Am Samstag geht es um 10 Uhr mit der zweiten Wertungsprüfung weiter, der Gelände/Marathonfahrt mit Brigachdurchquerung. Am Sonntag setzt sich der Wettbewerb um 9 Uhr fort mit der dritten Wertungsprüfung. Schließlich folgt um 15.45 Uhr die Championatsehrung im Gespannfahren.

Um den großen Preis kämpfen die Reiter am Sonntag ab 12.50 Uhr beim Wettbewerb um den S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnispreis. Er ist der am höchsten dotierte Preis beim Donaueschinger Reitturnier. Mit dabei ist auch wieder Hans-Dieter Dreher, der in den beiden vergangenen Jahren den Sieg erringen konnte.

Bei der Samstagabend-Show startet um 21 Uhr das Programm der international renommierten Künstler. Mit dabei ist das Fahrsportteam Egetemeyer, das rasante Manöver zeigen wird. Unter anderem werden sie während der Fahrt die Kutschböcke wechseln. Tatjana Früh wird ihren Friesenhengst Ernie und die Balletteuse Chiara aus Frankreich mitbringen. Die beiden werden zur Musik der Spieluhr synchron zwei- und vierbeiniges Ballett aufführen. Auftreten werden auch die Maremmapferde, die zu einer vom Aussterben bedrohten Rasse gehören. Höhepunkt des Abends ist die Vorführung der Belgierin Iseulys Deslé. Sie zeigt, wie einfach die Kommunikation mit Pferden auch vom Boden oder von deren Rücken aus funktioniert.

Bei der Dressur müssen Zuschauer in diesem Jahr auf Isabell Werth verzichten, die am Donaueschinger Reitturnier nicht teilnehmen wird. Dafür sind einige Namen vertreten, die an die Aufstellung des FC Bayern erinnern: Lisa Müller wird an den Start gehen, ebenso Nina Neuer und Charlotte Rummenigge.