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Hüfinger Ortsteile profitieren besonders

Mit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember wurde das Angebot des öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis kräftig aufpoliert.

Donaueschingen/Hüfingen/Bräunlingen (wur). Gerade das Bus-Netz in der südlichen Baar wurde mit neuen Linien engmaschiger gezurrt und auf eine dichtere Vertaktung getrimmt. Auch auf Kritik wurde mittlerweile reagiert und Anpassungen wurden vorgenommen. Fast 30 neue Busse wurden angeschafft und neue Linien eingerichtet: darunter für den wichtigsten neuen Straßen-Verkehrsstrang, eine stündlich verkehrende Schnellbuslinie von Donaueschingen über Hüfingen nach Blumberg.

Zu den neuen stündlichen Verbindungen gehört die Linie 910 (ehemals 7277), die nun auch am Wochenende und in den Ferien Donaueschingen und Blumberg über Zwischenhalte in Hüfingen, Hausen vor Wald, Behla, Sumpfohren, Fürstenberg und Hondingen verbindet.

Häufig, so hieß es bei Einführung der neuen Kurse, geschehe dies als Rufbus: In der Tat startet der Rufbus von Montag bis Freitag ab 20.40 Uhr und über das gesamte Wochenende nur dann, wenn jemand vorher anruft.

Angebot gut angenommen

Der Kurs 7277 bediente am Wochenende Hausen vor Wald und Mundelfingen nur zweimal pro Tag, die Ortsteile Sumpfohren, Fürstenberg und Hondingen überhaupt nicht, blickt Heike Frank, Sprecherin des Landratsamtes, zurück. Aus diesen Ortsteilen habe man auf jeden Fall schon einige Fahrgäste gewinnen können, sagt sie. Auch das Anruferaufkommen an sich sei etwas höher als erwartet. Für genaue Auswertungen brauche es mehr Zeit und einen normalen Betrieb.

Auswertungen zur Rufbusnutzung weist die Stadt Donauschingen für den Donaubus bereits auf. 2018 wurden 1870 Rufbusfahrten mit 2586 Fahrgästen durchgeführt. 2019 fanden 2090 Fahren mit 2788 Fahrgästen statt. Ohne Anlaufzeit sei das Angebot sofort gut angenommen worden, sagt Stadt-Sprecherin Beatrix Grüninger. Durch den Rufbus bestehe für junge Menschen im VSB ohne eigenes Auto die Möglichkeit, Angebote am Abend und am Wochenende mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu nutzen. Das trage unter anderem auch zur Sicherheit dieser Nutzergruppe bei. Gegebenenfalls entlastet der Rufbus auch Eltern.

Die Rufbusse als Teil der Fahrplankonzepte sind nicht neu. Geändert haben sich Abfahrtszeiten und Telefonnummer der VSB-Rufbuszentrale. Die drei Anbieter mit Donaueschinger Linien haben drei verschiedene Telefonzentralen.

Für Stefan Preuß, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Schwarzwald-Baar (VSB) macht dies das System nicht kompliziert. Bisher komme der Service bei den Fahrgästen gut an. Kreissprecherin Frank sieht in der Nummern-Vielfalt historische Gründe, da früher jedes Unternehmen für seine Linien selbst die Anrufe entgegen genommen hat. Eine einheitliche Nummer für die Regionalbuslinien komme frühestens Ende 2022.

Einen Beitrag zur Nachhaltigkeit nannte eine Sprecherin der Bahn, unter deren Dach die Südbaden-Bus GmbH gehört, das Rufbuskonzept. Es spare Kilometer und verhindere, dass abends leere Busse durch die Gegend fahren. In den nächsten Jahren werde auch das restliche VSB-Gebiet mit neuen Verkehren überplant, so Frank. Sicher werde es auch weiterhin viele Linien mit Rufbussen geben.

Der Rufbus ist kein Taxi. Er fährt auf den Verbindungen der regulären Linienfahrten. Und das aber nur, wenn der Kunde seine Fahrt im Regelfall eine Stunde vorher meldet. Der Fahrpreis entspricht dem regulären Bus-Fahrpreis. Fahrräder dürfen mit Ticket mitgenommen werden. Allerdings haben im Zweifelsfall Kinderwagen und Rollstühle Vorrang. VSB-Gruppen-Tickets gelten auch für den Rufbus. Gruppen ab sechs Personen müssen die Fahrt mehrere Tage vorher anmelden. Anmeldungen für den Donaubus erfolgen unter 0771/ 85 77 77, für die SBG-Kurse unter 07721/9 92 79 48 und für die Verkehrsgesellschaft Bregtal (VGB) die Landkreis-Busse 07721/9 13 20 20.