Das Haus Fürstenberg in Komplettvertretung (von links): Jeannette, Christian, Massimiliana und Heinrich zu Fürstenberg. Fotos: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Buchvorstellung: Heinrich Fürst zu Fürstenberg präsentiert Werk über seinen Urgroßvater vor 130 Gästen

Schon als kleiner Junge war Heinrich Fürst zu Fürstenberg begeistert von seinem Urgroßvater. Zwar hat er Max Egon II. nie persönlich kennengelernt, da dieser bereits neun Jahr vor seiner Geburt gestorben war. Aber im Schloss Heiligenberg waren noch viele Spuren von ihm zu entdecken.

Donaueschingen (jak). Heiligenberg, Geburtsort von Fürst Heinrich, war das Lieblingsschloss seines Urgroßvaters, wo dieser seine letzte Ruhestätte fand. Nicht nur in Briefen, Tagebüchern und Dokumenten hat der Fürst seinen Vorfahr wiedergefunden, sondern auch in vielen Schilderungen. "Es wurden viele Geschichten über ihn erzählt: Amüsantes, Ehrfurchtsvolles, aber auch, wie bei jedem Menschen, so manch Despektierliches", blickt Heinrich zu Fürstenberg zurück.

Max Egon II. hatte ein interessantes Leben: die tiefe Freundschaft zum deutschen Kaiser Wilhelm II., das Kaiserreich, zwei Weltkriege, die Abschaffung des Adels und die Weimarer Republik. Er wurde vom Fürsten zum Bürger und vom Österreicher zum Deutschen. Er hat auch in Donaueschingen seine Spuren hinterlassen – und das nicht nur durch die Gründung und Etablierung der Musiktage. "Er hat Donaueschingen in das Bewusstsein der Deutschen und auch darüber hinaus gebracht", erklärt der Fürst. Und für die nachfolgenden Generationen des Hauses Fürstenberg sei Max Egon stets ein Vorbild gewesen. "Wenn auch nicht in allem", sagte Heinrich zu Fürstenberg mit einem Schmunzeln.

So ist das Buch über ihn auch keine Heiligenbibel geworden. "Der Fürst hat uns das Vertrauen entgegengebracht, dass wir völlig frei arbeiten durften", sagt Andreas Wilts. Der Archivar hat gemeinsam mit sechs Autoren die Biografie über Max Egon II. erschaffen, die den Fürsten völlig "ungeschminkt" und wissenschaftlich fundiert zeigt. 464 Seiten mit 330 Abbildungen zeichnen nicht nur sein Leben nach, sondern spiegeln auch fast ein ganzes Jahrhundert, das von vielen Umbrüchen und Krisen geprägt war.

Biografien erfreuen sich wachsender Beliebtheit, und wenn das Fürstenhaus einlädt, dann ist das immer etwas Besonderes: Rund 130 Gäste kamen so zur offiziellen Buchvorstellung. Vertreter aus der Politik wie Landrat Sven Hinterseh, die Donaueschinger Verwaltungsspitze mit Erik Pauly und Severin Graf gleich im Doppelpack, aber auch Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle oder der Kollege aus Heiligenberg, Frank Amann. Pfarrer Erich Loks war ebenso unter den Gästen zu finden wie die beiden Ehrenbürger Bernhard Everke und Hansjürgen Bühler. Und alle Gemeinderatsfraktionen waren gleich mit mehrern Vertretern präsent.

Doch Hauptdarsteller war an diesem Abend Max Egon II., den Andreas Wilts mit vielen Bildern und sogar einem 107 Jahre alten Film präsentierte. Wilts gelang es, einen Abriss zum Leben von Max Egon zu geben, den Mann zu porträtieren und gleichzeitig Appetit auf das Buch zu machen. Beim anschließenden Treffen im Kaminzimmer waren unter den Gästen viele zu entdecken, die sich einen dicken Wälzer gesichert hatten.

Das frisch präsentierte Buch "Max Egon II. zu Fürstenberg – Fürst, Soldat, Mäzen" von Heinrich Fürst zu Fürstenberg und Andreas Wilts (Herausgeber) umfasst 464 Seiten und sehr viele, großteils farbige Abbildungen. Es ist im Thorbecke-Verlag erschienen (ISBN 978-3-7995-1369-2) und kostet 45 Euro. In Donaueschingen hat Morys Hofbuchhandlung die Bücher bereits vorrätig.