Auf der Wiese zwischen McDonald's und IMS Gear soll der neue Recyclinghof entstehen. Foto: Götz Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Zufahrt zum zukünftigen Recyclinghof umstritten / Neberweg eigentlich für Autos tabu

Donaueschingen (jak). Zwischen IMS Gear und McDonald's soll der Recyclinghof seine neue Heimat finden. Denn der Maschinenring, wo aktuell der Landkreis noch eine Fläche für den Recyclinghof gepachtet hat, braucht den Platz zukünftig selbst. Doch der neue Standort ist umstritten – schließlich soll die Erschließung über den Neberweg erfolgen – eine Strecke, die gerne von Radfahrern genutzt wird und eigentlich nicht für den normalen Verkehr gedacht ist.

Wenn Stadt und Landratsamt an einem Strang ziehen, könnte das schon irgendwie gehen, sollte man meinen. Weit gefehlt, denn genehmigt muss das Ganze auch noch werden, und der Donaueschinger Bauauschuss kann da durchaus konsequent sein. Selbst wenn der Antragssteller das Landratsamt ist, wird der Prozess noch lange nicht zum Selbstläufer. Auch dann nicht, wenn Bürgermeister Severin Graf die höchste aller kommunalpolitischen Karten spielt: "Wenn wir diese Zufahrt nicht hinbekommen, ist das Projekt zum Scheitern verurteilt." Geplant ist, dass Lkw zwar über die Carl-Benz-Straße anfahren können, doch Autos sollen den Neberweg nutzen, damit es zur Entsorgungs-Rush-Hour auf der ohnehin schon oft chaotischen Carl-Benz-Straße nicht noch zu einer Recyclinghof-Warteschlange kommt.

Doch der Neberweg hat es in sich: Schon viele, die dort gebaut haben, wollten ihre Zufahrt über das Sträßchen, das eigentlich für Radfahrer und den landwirtschaftlichen Verkehr reserviert ist, realisieren. Das wurde immer abgelehnt. Jetzt soll der Recyclinghof über diesen Weg erschlossen werden.

Dabei haben die Stadträte nichts gegen eine geordnete Müllentsorgung oder gar den Recyclinghof. Doch muss man diesen unbedingt über den Neberweg anfahren?

"Ich bin erstaunt und sehe das mit der Zufahrt und Abfahrt sehr kritisch. Da muss man sich etwas anderes überlegen", sagt GUB-Stadträtin Alexandra Riedmaier. Der Weg sei nicht dazu gedacht, dass darauf Auto- und Fahrradfahrer unterwegs seien, und man müsse auch an die Schüler denken, die dort radeln. Ähnlich sieht das Aasens Ortsvorsteher Horst Hall: "Das ist ein sehr stark frequentierter Weg. Allen, die dort gebaut haben, haben wir eine Zufahrt abgelehnt und beim allerletzten Grundstück machen wir eine Ausnahme?" Dann könne man den Weg auch gleich ausbauen und allen eine Zufahrt genehmigen.

Doch das soll nur Plan B sein, der aber vertraglich geregelt ist: "Wir haben bereits eine Vereinbarung, dass, wenn der Neberweg ausgebaut werden soll, dann werden die Kosten geteilt", erklärt Graf. Doch das ist keine Lösung, die gut ankommt. Auf große Zustimmung stößt allerdings der Vorschlag von FPD/FW-Stadtrat Achim Durler: Er regte einen Vor-Ort-Termin mit den Verantwortlichen an.