Grüne plädieren auf Bürgerbeteiligung und Wochenendlösung

Donaueschingen (wst). Für die Grünen in Donaueschingen ist die Stadtentwicklung ein nachhaltiges und umfassendes Thema mit vielen Perspektiven. Aus diesem Grund hatten sie Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder, Architekt mit Schwerpunkt Städtebau, eingeladen, um sich informieren zu lassen (wir berichteten).

Raufelder empfahl eine weitreichende Beteiligung der Bürger, der sich beispielsweise in einem Gestaltungsbeirat ausdrücken kann. Hier sieht er die Notwendigkeit, dass nicht nur Gemeinderäte oder Stadtplaner dabei sind, sondern vor allem die ganz normalen Bürger. Zu Berücksichtigen sind in der städtebaulichen Entwicklung seinen Angaben Punkte wie neue Bauverordnungen, Verkehrskonzepte und demografischer Wandel, wie auch ein Umdenken in der Bevölkerung, was kurze Fahrten mit dem Auto angehe. Er hofft auf die Einsicht der Bürger, dass Einkaufsfahrten mit drei oder vier Kilometern zu Fuß, mit dem Rad oder E-Bike bewerkstelligt werden, was jedoch von den Anwesenden Bürgern und Einzelhändlern belächelt wurde, schon allein angesichts der langen Winter auf der Baar.

Flexibilität ist Voraussetzungfür Konzepte

Seinen Angaben zufolge müsse man sich Zeit für eine Analyse lassen, in der alle Komponenten berücksichtigt würden. Am Beispiel Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis zeigte er wie ein Kompromiss beispielsweise aussehen kann. In der Kleinstadt – ungefähr so groß wie Donaueschingen – ist die Haupteinkaufstraße werktags für Autos geöffnet, an den Wochenende ist sie für den Verkehr gesperrt. Davon hat seinen Angabe zufolge vor allem die Gastronomie profitiert. Für solche partnerschaftlichen Konzepte benötige es aber auch eine gewisse Flexibilität.

Neben diesen Punkten ging er auch auf veränderte gesetzliche Bestimmungen ein, die bezüglich Klimaschutz und Lärmschutz auch Donaueschingen treffen werden. Schon deswegen sei eine Weiterentwicklung notwendig. Weiterentwickeln soll sich nach dem Willen der Grün-Roten Landesregierung auch das Gesetz für Bürgerentscheide, diese sollen einfacher durchzuführen sein. Dies wird von der Landesregierung als eine Möglichkeit der Bürgerbeteiligung gesehen, auch wenn sie nach seinen Worten für die Regierenden nicht immer positiv ausfallen.