Zur Feier des Tages wird eine große Torte angeschnitten: Klinikgeschäftsführer Matthias Geier, Harald Schmidle (pflegerische Klinikleitung des LUZ), Ulrike Roth (pflegerische Klinikleitung UOC) und Landrat Sven Hinterseh (von links). Fotos: Naiemi Foto: Schwarzwälder Bote

Versorgung: Donaueschingen nimmt Stationen in Betrieb / Umbau bei laufendem Betrieb: 6,3 Millionen Euro insgesamt investiert

Ein Meilenstein bei der Sanierung des Klinikumstandortes Donaueschingen ist erreicht. Am Freitag wurden nach fast zwei Jahren Bauzeit die beiden komplett sanierten Stationen DS12 und DS22 übergeben, am heutigen Montag ziehen Patienten und Pflegepersonal ein.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Das Schwarzwald-Baar-Klinikum erfüllt damit jetzt nicht nur am Standort Villingen-Schwenningen zu 100 Prozent den Zweibett-Zimmer-Standard, sondern auch in Donaueschingen. Dafür hat das Klinikum 6,3 Millionen Euro investiert. 1,7 Millionen Euro kamen als Zuschuss vom Land, die restlichen 4,6 Millionen musste das Klinikum selbst erwirtschaften.

Krankenhaus stammt ursprünglich aus dem Jahr 1975

Insgesamt hat das Schwarzwald-Baar-Klinikum seit der Fusion in den vergangenen 14 Jahren rund 15 Millionen Euro für den Standort Donaueschingen aufgewendet. "Die große Herausforderung war", so Klinikgeschäftsführer Matthias Geiser, "dass der Umbau während des laufenden Klinikbetriebes stattfand."

Das Krankenhaus in Donaueschingen wurde im Jahr 1975 gebaut. Im Verlauf der Planungen zur aktuellen Sanierung wurde entschieden, das Gebäude nicht neu zu bauen, sondern komplett zu entkernen und innen neu aufzuteilen.

Alle Gewerke hätten quasi gleichzeitig ausgeführt werden müssen, nicht nacheinander. Das sei etwas ganz anderes. Patienten und Personal hätten eine Menge zu ertragen gehabt während dieser Zeit, vor allem wenn die Bohrhämmer an den Betonwänden arbeiteten.

Stationszimmer werden als Operationseinheiten zusammengelegt

Jeder Raum ist nun entsprechend der gesetzlichen Vorgaben auf dem modernstem Stand. Doch nicht nur das. Für das Pflegepersonal ergeben sich insofern ebenfalls viele Änderungen, weil gleichzeitig die Stationszimmer zu "Operationseinheiten" zusammengelegt werden. Für die Pflegeteams muss sich ebenfalls alles durch die Neuordnung der Fachbereiche auf den Stationen neu einspielen.

Er könne sich noch daran erinnern, wie er 2001 bis 2003 Gesprächen über ein Zentralklinikum gelauscht habe, eröffnete Landrat Sven Hinterseh sein Grußwort. Damals hatte der Schwarzwald-Baar-Kreis sechs Klinikstandorte von zwei Klinikträgern, die im Laufe der Jahre in einem intensiven Prozess auf zwei Klinikstandorte reduziert wurden.

Hinterseh: "Donaueschingen ist ein integraler Standort der Konzeption!" Und mit 438 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber. Zudem sei auch hier die Notfallambulanz an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden besetzt. "Es ist ein freudiger Tag für die Infrastruktur der sehr gut aufgestellten Stadt", gab Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly seiner Freude Ausdruck. 2017 seien 10 000 Patienten stationär und 18 000 Patienten ambulant in Donaueschingen behandelt worden.

Arne Holthuis, Leitender Pflegedirektor, erinnerte an Zeiten, in denen eine 50-Betten-Station fünf statt 50 Zimmer hatte, dafür aber mit jeweils zehn Patienten pro Raum. Die Entwicklung gehe immer mehr weg von Funktionspflege hin zu Bezugspflege, wies Holthuis auf neue Herausforderungen hin.