Die über 100 Jahre alte Bregbrücke in Wolterdingen wurde am Freitag erneut von Bauexperten untersucht. Foto: Filipp

Tonnage-Beschränkung der Wolterdinger Brücke bleibt bestehen. Experten des Regierungspräsidiums vor Ort.

Donaueschingen-Wolterdingen - Vor zwei Jahren wurde ein horizontaler Riss am Längsträger der Bregbrücke über den Flutkanal festgestellt. Seitdem war für die Wolterdinger offen, welche Lösung sich nach der Herabstufung der Tonnagegrenze aus Sicherheitsgründen abzeichnen würde.Die Auswirkungen des Risses auf die Tragfähigkeit der Brücke mussten statisch untersucht werden. Die Brücke wurde daher im Dezember 2011 auf Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht einschließlich Anhänger von maximal 15 Tonnen beschränkt. Nach Abschluss der statischen Untersuchung konnte die Tonnage-Beschränkung im April 2012 auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 30 Tonen angehoben werden.

Am Freitag nun waren Bausachverständige des Regierungspräsidiumns vor Ort und haben sich erneut ein Bild von der Bausubstanz verschafft. Die Brücke befindet sich nach wie vor in einem denkbar schlechten Zustand und kann keinen Schwerlastverkehr aufnehmen.

Zuletzt war die 1912 von dem Freiburger Bauingenieur Heinrich Brenzinger in Beton und Eisenbeton erbaute revolutionäre freitragende Konstruktion mit einer Spannweite von 36,5 (Flutkanal) und 29,5 Metern (Breg) Anfang der 1920er Jahre von dem Stuttgarter Bauingenieur Wolfhart Andrä sanierte und vor gut 20 Jahren verbreiterte Spannbetonbrücke durch Stahleinlagen verstärkt worden. Die Brücke war zunächst für 400 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt worden.

Die vertikalen Flächen sind heute jedoch so stark mit Chloriden belastet, dass der geschädigte Beton, je nach Befall, in unterschiedlicher Schichtstärke zu ersetzen ist. Außerdem muss die Bewehrung der wandartigen Träger verstärkt werden. Ebenso sind Restaurationsarbeiten an den noch im Originalzustand erhaltenen Pfeilern vorgesehen.

Die Verstärkung der wandartigen Träger erfordert Eingriffe in die Geometrie wie die Erhöhung der Oberkante der Wand, so die Einschätzung der Experten.

Diese Eingriffe wurden in Abstimmung mit der Denkmalpflege so weit reduziert, dass das Erscheinungsbild und die Silhouette der Brücke erhalten werden kann.

"Wir werden jetzt den Instandsetzungsentwurf für die Brückenüberbauten ausschreibungsreif ausarbeiten und zur offiziellen Zustimmung der Denkmalpflege und dem Landratsamt Schwarzwald-Baar als zuständiger unterer Wasserbehörde einreichen," so Alexander Krüger vom Referat Ingenieurbau des Freiburger Regierungspräsidiums.

Die Detailplanung soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein, dann will das Regierungspräsidium eine Betoninstandsetzung in Angriff nehmen.

Damit bleibt die Tonnage-Beschränkung vorerst bestehen und wird erst dann aufgehoben, wenn die baulichen Maßnahmen abgeschlossen sind..